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E. E. Knight

Vampire Earth 1
Tag der Finsternis

  • Autor:E. E. Knight
  • Titel: Tag der Finsternis
  • Serie:Vampire Earth 1
  • Genre:Fantasy
  • Einband:Taschenbuch
  • Verlag:Heyne Verlag
  • Datum:08 Dezember 2009
  • Preis:EUR 8,95 EUR

 
»Tag der Finsternis« (Vampire Earth 1) von E. E. Knight


Besprochen von:
 
Nazena
Deine Wertung:
(5)

 
 
In der nahen Zukunft haben die Außerirdischen Kur die Erde erobert und schicken Nacht für Nacht ihre Vampirschlächter.

Diese ernähren sich vom Blut, schicken die Seele aber den somit unsterblich werdenden Kur. Die Erde ist in Gebiete unterteilt, jeder Kur nimmt pro Nacht 13 Seelen, Tote kann es aber viel mehr geben. Einige Landstriche konnten von Widerstandskämpfern befreit werden, denn auch einige Weltenweber, die zur selben Spezies wie die Kur gehören, haben sich auf die Seite der Menschen geschlagen und können ausgewählte Kämpfer "erwecken", wonach sie erst zur Eliteeinheit der Wölfe gehören und später in andere Kasten aufsteigen können.

David Valentine ist einer dieser Kämpfer und muss sich im Krieg gegen die Kur behaupten: er stellt sich den finsteren Schlächtern, aber auch ihren menschlichen Handlangern und operiert weit hinter feindlichen Linien, immerzu in Lebensgefahr...


Der Autor
E. E. Knight ist ein US-amerikanischer Fantasy- und SF-Autor. Bekannt wurde er vor allem für die "Vampire Earth"-Romane, er hat allerdings ebenfalls die bislang 6teilige "Age of Fire"-Serie geschrieben. "Vampire Earth" umfasst die im Englischen bisher 9 Bände, im deutschen wurden die ersten 6 Teile vom Heyne-Verlag herausgebracht. Weitere sind nicht geplant.


Rezension
"Vampire Earth- Tag der Finsternis" ist der erste Band von David Valentines Kampf gegen die Kur. Er vereinigt in sich SF, Fantasy- und natürlich jede Menge Horrorelemente.
Die Handlung spielt im Jahr 2065, dem 43. Jahr kurischer Herrschaft. David startet als Rekrut, arbeitet sich aber schnell hoch, da er über seine Klugheit hinaus noch über ein paar extra-Fähigkeiten verfügt. Gerade zu Beginn ist es nicht nur ein großes Gemetzel, sondern David muss sich auch taktisch verhalten, zum Beispiel bei Verhandlungen.

Zu Beginn haben mich einige Begriffe verwirrt, da die Kur sowohl eigene Wesen gezüchtet haben (wie die Schlächter und Grogs), als auch menschliche Helfer haben, genannt Quislinge. Wegen der Bezeichnung habe ich letztere zu Beginn ebenfalls für Aliens gehalten.

Die meisten Menschen in den besetzen Zonen versuchen unauffällig zu bleiben und irgendwie zu überleben, aber die Schlächter jagen willkürlich und es gibt lediglich die Sicherheit eines Messingringes, der eigene körperliche Unversehrtheit garantiert und nur für besondere Dienste verliehen wird, aber auch aberkannt und nicht vererbt werden kann. Alle leben in Angst und Schrecken, da sich viele Quislinge von ihrer schlimmsten Seite zeigen und die Situation einfacher Bauern gnadenlos ausnutzen. Einige Farmer unterstützen die Rebellen zwar heimlich, aber dies bedeutet Lebensgefahr. In den "freien" Gebieten sind viele eher unwillig ihre harte Ernte zu teilen, wohingegen die Soldaten nicht verstehen, dass sie für die Farmer ihr Leben ohne Gegenleistung riskieren sollen. Man kann beide Seiten gut verstehen. David ist nicht voreingenommen und hat sogar für die Menschen in den Kur-Gebieten Verständnis.

Seine Entwicklung ist überaus interessant, auch wenn er ein bisschen zu perfekt ist. Trotzdem habe ich seine Abenteuer gerne verfolgt. Das Buch ist eher episodenhaft angelegt und erzählt verschiedenen Erlebnisse während seiner Ausbildung und zu Beginn seiner Soldatenzeit.

Selbstverständlich kommt auch der Horror nicht zu kurz: Die Schlächter sind brachiale Monster mit übermenschlichen Fähigkeiten, die aber trotzdem glaubhaft wirken und eine große Bedrohung darstellen. Das Kräfteungleichgewicht zwischen ihnen und den Soldaten ist aber nicht zu groß: man kann sie töten, wenn auch nur schwer. Die Kur hingegen sind überaus rätselhaft und bleiben weitestgehend verborgen, was die Spannung auf die Folgebände erhöht. Fantasyelemente sind eher dünn gesät: die Eliteeinheiten der Wölfe, Katzen und Bären haben außersinnliche Wahrnehmungsfähigkeiten und sind stärker und schneller.

David muss im Kur-Gebiet höllisch aufpassen, dass er sich nicht verrät. Man kann gut nachvollziehen, wie sehr ihn die Situation stresst. Trotzdem tut er sein Möglichstes und noch mehr. Auch wenn er zum Schluss hin äußerst tollkühn vorgeht, bleibt alles plausibel.
Einige Charaktere haben einen trockenen Humor, der etwas Witz in die Sache hineinbringt- auch wenn niemand viel zu lachen hat. Der Roman macht nachdenklich: uns geht es heute im Grunde genommen sehr gut, für David und seine Altersgenossen sind hingegen die meisten Errungenschaften unserer Zivilisation eher Legenden. Wie David sagt: die Älteren kämpfen für eine Vergangenheit und ein sternenbesetztes Banner, dass für die Jüngeren keine Bedeutung hat. Sie kämpfen um die Zukunft.


Fazit
Alles in allem ein empfehlenswerter Horror/ Fantasy/ SF-Roman, wenn auch kein reiner blutiger Horrorschocker. Mir hat er ausgezeichnet gefallen, ich freue mich auf die Fortsetzungen und gebe 5 von 5 Sternen.
 


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