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Jennifer Benkau

Himmelsfern

  • Autor:Jennifer Benkau
  • Titel: Himmelsfern
  • Serie:
  • Genre:Fantasy
  • Einband:Hardcover
  • Verlag:Script5
  • Datum:16 September 2013
  • Preis:18,95 EUR

 
»Himmelsfern« von Jennifer Benkau


Besprochen von:
 
killerbiene75
Deine Wertung:
(4)

 
 
Als die 17-jährige Noa in die U-Bahn steigen will hört sie eine Stimme in Ihrem Kopf, die ihr zuruft, sie solle nicht einsteigen. Aber sie hört nicht darauf und betritt die U-Bahn. Kaum fährt die Bahn los, bemerkt sie, dass sie außergewöhnlich leer ist und viele Passagiere verwirrt auf dem Bahnsteig stehen. Doch sie hat keine Zeit darüber nachzudenken, denn plötzlich entgleist der Zug. Die meisten überleben, so auch Noa. Auf der Suche nach Ihrem vermeintlichen Retter, der sich im Zug auf sie geworfen hat und damit selbst in Gefahr gerät, lernt Sie den mysteriösen Marlon kennen. Und sie verliebt sich in ihn. Doch den beiden bleiben nur zwei Wochen, bis Marlon dem Menschsein den Rücken kehren muss, vielleicht sogar für immer.

Autorin
Jennifer Benkau wurde 1980 in einer Stadt zwischen Düsseldorf und Köln geboren. Dort lebt sie mit Ihrer Familie und den zwei Katzen. Sie schreibt Bücher, weil sie gerne Geschichten erzählt. Da sie aber beim Reden stottert fing sie mit dem Schreiben an. Dafür braucht sie den Wind, laute Musik, Schokolade, Kiwis und Kaffee. Ihr Debütroman „Nybbas Träume“ ist der Auftakt einer Trilogie und erschien im Sieben-Verlag. Danach folgte Phoenixfluch und die Dark-Canopy-Dilogie.

Wertung
Jennifer Benkau hat außergewöhnliche Ideen und versteht es, diese in die Geschichte mit einzubinden. Dark Canopy war so eine außergewöhnliche Reihe (Dilogie). Und am Ende ist nicht immer alles so, wie es der Leser erwarten würde. Mit Himmelsfern hat die Autorin einen weiteren interessanten Roman geschaffen, der ebenfalls vom Ideenreichtum der Autorin profitiert. Leider kann dieser Band nicht mit der gleichen mitreißenden Intensität aufwarten, wie schon die Dark-Canopy-Reihe. Es mangelt nicht an spannungsgeladener Action und eben so wenig an einem flüssigem Erzählstiel. Die Verhaltensmuster der Personen sind nicht immer sehr überzeugend oder nachvollziehbar.

Die Charaktere sind gut gelungen und facettenreich beschrieben. Die Protagonistin Noa ist eine charakterfeste und starke 17-jährige, aber sie verfällt auch schon mal angesichts der Gefahr in Panik. Das macht sie nicht zu der „ach so starken Heldin“, sondern eben „nur“ zu einer Jugendliche, die weiß was sie will (meistens zumindest). Leider wirkt Noa oftmals relativ naiv, da sie sich für meinen Geschmack viel zu schnell in den geheimnisumwobenen Marlon verliebt, gerade, wenn man den Umstand ihres „Kennenlernens“ betrachtet. Auch schwankt sie das ein oder andere Mal mit Ihrer Meinung über Marlon, wobei immer recht deutlich zu erkennen ist, dass sie ihn trotz allem liebt. An manchen Stellen wirkte Ihre Denkweise gefühlskalt und an anderen Stellen wie das genaue Gegenteil davon.

Die Figuren haben alle ihre Stärken, aber auch Fehler und tun teilweise schlimme Dinge, die sie hinterher bereuen. Daher kann man nicht wirklich sagen, dass eine Person nur Böse oder Gut ist. Es sind ganz normale Menschen, die durch Überzeugungen oder Verzweiflung auch schon mal das Falsche tun und unschuldige Menschen darunter leiden. An anderen Stellen wieder bringt die Situation jemanden dazu etwas sehr selbstloses zu tun. Die beschriebenen Charaktere wirken durch Ihre Fehler sehr realistisch und glaubwürdig.

Die Handlung ist durchweg sehr aktiongeladen und spannend, stellenweise sogar recht brutal. Es werden Menschen zusammengeschlagen oder gar getötet. Es gibt keine Schwarz/Weiß-Malerei. Es gibt auch sehr traurige Szenen, die gefühlvoll beschrieben werden, aber auch hoffnungsvolle Momente, die das ganze wieder auflockern.

Sehr gut gelungen ist die Beschreibung des Stadtteils, in der Noa lebt. Ihr Vater verdient nicht so gut und daher leben Noa und Ihr Vater in einem heruntergekommenen und sozial schlechter gestellten Viertel, indem es nicht ratsam ist auf die Straßen zu gehen, sobald es dunkel wird. Die Beschreibungen des Wassers im Brunnen oder des im Beton eingebetteten Flusses sind beinahe ekelerregend. Und dennoch sehen die Hauptfiguren etwas positives und schönes in diesem Viertel, man muss nur genau hinsehen.

Das Buch ist ein abgeschlossener Roman und ist als Einzelband erschienen. Daher ist am Ende alles aufgeklärt und es bleiben keine wirklich wichtigen Fragen offen.

Fazit
Dieser Band ist ungewöhnlich und vermag es den Leser von der ersten Seite an in diesem ungewöhnlichen Abenteuer mitzureißen.
 


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