•  
    Leseliste
  •  
    Vogemerkt
  •  
    Rezension
  •  
    Gelesen
  •  
    Neu

Jim Butcher

Windjäger

  • Autor:Jim Butcher
  • Titel: Windjäger
  • Serie:
  • Genre:Fantasy
  • Einband:Taschenbuch
  • Verlag:Blanvalet Taschenbuch Verlag
  • Datum:14 März 2016
  • Preis:9,99 EUR

 
»Windjäger« von Jim Butcher


Besprochen von:
 
Korlat
Deine Wertung:
(5)

 
 
Auf dem Boden der Welt liegt Nebel, gefährlicher Nebel. Die Menschen leben in drei Kilometer hohen und ebenso breiten Türmen, die über den Nebel herausragen. Die einzelnen Etagen der Türme, die Habbel, beherbergen jeweils einen Stadtteil mit ganz unterschiedlichen Einwohnern. Der Handel zwischen den einzelnen Habbeln und den verschiedenen Türmen wird mit Luftschiffen abgewickelt.

Der Autor macht uns mit einer ganzen Reihe von handelnden Personen aus dem Turm Albion bekannt, aus deren unterschiedlichen Perspektiven einzelne Kapitel erzählt werden.
Kapitän Grimm ist ein Freibeuter. Er wurde unehrenhaft aus der Flotte Albions entlassen und verdient seitdem mit seinem Luftschiff „Raubtier“ seinen Unterhalt.
Gwen entstammt dem Hohen Haus Lancaster. Sie will sich ihre ersten Schritte zu Selbständigkeit und Ruhm in der Garde verdienen wie auch ihr Cousin Benedict, ein Kriegerstämmiger, der schon einige Zeit Mitglied der Garde ist.
Bridget stammt aus dem Haus Tagwynn, dessen Gründer ein berühmter Admiral war. Heute besteht das Haus nur noch aus ihr und ihrem Vater, was dazu führt, dass einige Angehörige der höheren Häuser wenig von ihr halten. Sie hat eine besondere Beziehung zu Ihrer Katze Rowl, die sie zur Garde begleitet. Rowl ist der Sohn des Oberhauptes eines Katzenclans
Die Ätheriker Meister Ferus und sein Lehrling Folly leisten Kapität Grimm nach einem Überfall in einem abgelegenen Tunnel erste Hilfe. Kurz darauf lernen wir noch den Archon von Albion kennen, der das formelle Oberhaupt des Turms ist, ein unscheinbar wirkender älterer Mann.

Turm Aurora greift Turm Albion unerwartet an. Ein erster Angriff auf die Kristallproduktionsanlage und Ferus, den Ätheriker konnte durch das beherzte Eingreifen von Grimm und seiner Besatzung vereitelt werden. Der Archon vermutet, dass in der Garde Albions Spione tätig sind und beauftragt deshalb Kapitän Grimm, Benedict, Gwendolin, Bridget, Ferus und Folly und natürlich Rowl, in den Habbel Landen zu gehen und nach weiteren feindlichen Soldaten zu suchen. Sie finden diese, nicht ohne dass es zu weiterem Blutvergießen und zur Zerstörung einer wertvollen Bibliothek kommt. Warum genau Turm Aurora die Bibliothek und Meister Ferus als Angriffsziel wählte, ist und bleibt auch vorerst unklar. Es scheint, dass eine andere Ätherikerin hinter den Angriffen steckt.


Kommentar
Jim Butcher hat in „Windjäger“ wieder einmal sein schon oft bewiesenes erzählerisches Talent bewiesen. Eine interessante Welt ist hier vor uns ausgebreitet, in der sich Elemente der viktorianischen hierarchischen Gesellschaft und deren Etikette mit einer auf der Nutzung des Äthers beruhenden Technologie vermischen.

Wir begleiten eine Gruppe sehr unterschiedlicher Menschen und Tiere durch die Handlung. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, bekommen im Lauf der Geschichte Struktur und Tiefe und lassen uns Anteil nehmen an ihnen, besonders an der kleinen Gruppe um Kapitän Grimm. Auch eine Reihe von Nebenrollen sind gut besetzt – die Besatzung der „Raubtier“, die Schädlingsbekämpfer, einige Mitglieder des Katzenclans von Habbel Landen usw..

Nicht alles wird über die Hauptpersonen verraten. Weshalb wurde Kapitän Grimm aus der Marine Albions ausgestoßen und was hat es mit seiner früheren Ehefrau auf sich? Wer und was sind die Tierstämmigen? Weshalb sehen Ätheriker manchmal die Zukunft voraus? Welche Rolle werden die Katzenclans in der Zukunft spielen? Steckt wirklich Madame Cavendish hinter den Angriffen auf Turm Albion? Und vor allem – was steht in dem Buch, das aus der brennenden Bibliothek gerettet wurde?

Bisher gibt es nur eine Antagonistin – Madame Cavendish. Eine unheimliche Frau, von der niemand weiß, was sie erreichen will. Wir werden es noch erfahren.

Jim Butcher muss ein Katzenmensch sein. Offenbar hat ihm eine Katze gestattet, bei ihm zu leben. Es liest sich wunderbar, wie Rowls Meinung immer wieder die Handlungen der Menschen kommentiert. Nur Bridget kann „katzisch“ sprechen und ist deshalb die Mittlerin zwischen der Menschen- und der Katzenwelt. Rowl ist sich sicher, dass es nur seinem Eingreifen zu verdanken ist, dass seine Menschen noch am Leben sind. Er hat wohl recht.


Fazit
Es gibt viele offene Fragen und interessante Handlungsstränge, die gerade erst begonnen wurden. Stoff für einige weitere Bücher wird sichtbar. Jim Butcher hat unzweifelhaft Talent, spannende Handlungen über mehrere Bücher hinweg zu spinnen. Ich warte schon ungeduldig darauf, wie es weitergeht.
 


Mehr Rezensionen von Korlat