Aral Königsmörder ist tief gesunken. Nachdem er viele Jahre im Namen Namaras für Gerechtigkeit gesorgt hat, verfällt er nach ihrem Tod in Depressionen und Alkohol. Er hält sich mit Jobs als Löhner über Wasser und glaubt nicht mehr an Gerechtigkeit. In alle diesen Jahren stehen hm nur wenige Freunde zur Seite. Triss, der Finsterling, Hauptmann Fei und der Wirt Jarik. Als Jarik von Thauviks Schergen gefangen genommen und gefoltert wird, erwacht in Aral endlich wieder so etwas wie Kampfgeist. Mit der Veränderung seines Gesichts geht auch eine Veränderung seiner Persönlichkeit einher. Er erkennt, dass er auch ohne Namaras Auftrag für Gerechtigkeit sorgen kann.
Um Jarik zu befreien gibt es nur einen Weg. Er muss den Tyrannen Thauvik töten und die Baroness Maylien Dan Marchon auf den Thron bringen.
Um dieses Ziel zu erreichen braucht es mächtige Verbündetet. Trotz aller Zweifel geht Aral einen Pakt mit seinem ehemaligen Freund und Waffengefährten Devin ein, der alles verraten hat, woran Aral einst glaubte. Und so beginnt Aral, seinem Beinamen Königsmörder, erneut gerecht zu werden.

Kommentar:
Dies ist der vierte Band um Aral Königsmörder und seinem Begleiter Triss. Seit dem ersten Band sind einige Jahre ins Land gegangen. Wir erleben mit, wie Aral erst in tiefe Depressionen versinkt. Aber wie ein Phönix aus der Asche, erhebt er sich gestärkt aus seiner Mutlosigkeit und seinem Elend. Aral spürt wieder die Gnade seiner Göttin durch seine Akzeptanz dessen, was er ist. Er schließt das tiefe schwarze Loch, das mit Alkohol und Verzweiflung gefüllt war und wendet sich dem Leben zu. Er erkennt, dass seine damalige Tat, König Ashvik zu töten, nicht den gewünschten Erfolg gebracht hat. Dessen Bruder Thauvik ist nicht besser, sondern eher noch findiger in der Auswahl seiner brutalen Methoden. Da Aral damals dafür gesorgt hat, dass Thauvik auf den Thron gelangt, sieht er es als seine Aufgabe an , diesen Fehler auszumerzen. Seine Geliebte und Freundin Maylien hat ebenfalls königliches Blut in den Adern, also will er ihr den Weg zum Thron ebnen.

Dieses Mal ist der Zugang zum königlichen Palast allerdings nicht so einfach. Aral muss zuerst seine alte Form wider finden und trainieren. Thauvik hat sich mit abtrünnigen Klingen umgeben, die ihren Dienst an der Göttin verraten und sich dem Sohn des Himmels angeschlossen haben. Eine dieser Klingen ist eine lebende Legende. Nuriko, die alle tot wähnten. Niemals wurde sie besiegt und sie gilt als beste Klinge aller Zeiten. Da Aral seine Klingen der Göttin zurück gegeben hat, kann er gegen Nuriko nicht bestehen, den normaler Stahl zerbricht wie Glas, wenn es auf die Klingen der Namara trifft. Doch Devin besitzt seine Schwerter noch. Allerdings traut Aral seinem ehemaligen besten Freund nicht. Zu oft wurde er von Devin verraten und hintergangen. Sein Sinneswandel scheint nicht glaubhaft.

Mir gefällt es, wie sich die Geschichte um Aral und Triss entwickelt. Während Devin und Aral zu Feinden werden, bleibt die Freundschaft der beiden Finsterlinge davon unberührt. Trotz aller Verbundenheit zu ihrem Menschen, bleiben diese Wesen eigenständige Persönlichkeiten mit einem freien Willen, Entscheidungen zu treffen.

Neben Fei und Maylien übernimmt diesmal auch der Bibliothekar Harad eine entscheidende Rolle in dem Kampf um die Krone. In den bisherigen Bänden war er stets ein stille und zurückhaltender Freund und Ratgeber. Er nimmt Fei in den erlauchten Kreis seiner Freunde auf und unterstützt Aral im Geheimen bei dessen Versuch, den König zu stürzen. Damit offenbart Harad mehr über sich, als in allen vorherigen Bänden und hier findet sich viel Potenzial für weitere Geschichten um Aral, Triss, Fei, Harad und Faran.

Die Entwicklung Arals ist glaubwürdig geschildert, mit allen Höhen und Tiefen. Er ist kein strahlender Held sondern ein gebrochener Mann, voller Zweifel und Ängste. Mit dem Sturz Namaras hat er jeden Sinn im Leben verloren, nun muss er neue Wege finden, um wieder lebendig zu werden. In seinem Seelengefährten Triss hat er stets eine mahnende Stimme und einen treuen Freund zur Seite, der Aral durch alle Lebensphasen begleitet und ihn nie aufgibt.

Nachdem die depressive Phase nun überwunden ist und Aral zu seinem alten Selbst gefunden hat, kann der Leser nun hoffen, dass spannende Abenteuer folgen.

Das Cover ist im gleichen Stil gehalten wie die vorherigen Bände. Ohne Kartenmaterial aber mit einem Anhang über Bergriffe und Personen, der sehr hilfreich ist.

Fazit:
Alles in allem ein spannender Band, da Aral Königsmörder sich endlich wieder auf das besinnt, was er ist: Eine Klinge.