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Markus Heitz

Wédora - Schatten und Tod: Roman (Die Sandmeer-Chroniken)


 
»Wédora - Schatten und Tod: Roman (Die Sandmeer-Chroniken)« von Markus Heitz


Besprochen von:
 
Lanara
Deine Wertung:
(5)

 
 
„Verlache den kleinen Kern nicht. Eines Sonnenaufgangs wird er eine stattliche Palme sein, und eine seiner Nüsse kann dir den Schädel spalten, wenn du in seinem Schatten sitzt.“ (Weisheit der Agham)

Das Leben von Tomeija und Liothan, die nach der vereitelten Invasion als Helden in Wédora gelten, wird nicht langweilig. Zumindest nicht für Tomeija: Diese wird als nächste Hohepriesterin im Tempel Driochors ihre Zeit verbringen und wird darüber hinaus noch als höchste Gesetzeshüterin in Wédora in Anspruch genommen. Liothan dagegen fristet seine Zeit damit, Zaubersprüche zu lernen und sich in Magie zu üben – was ihn schnell ziemlich langweilt. Und wenn ihm langweilig wird, passieren schnell mal unvorhergesehene Katastrophen. Während Tomeija also in der Festung Sandwacht einen Tod aufklären soll, wandert Liothan in den unterirdischen Kavernen umher und wird beinahe von fremden Kreaturen um die Ecke gebracht, bis er sich mit ihnen verbünden kann. Dank seiner Magie ist es ihm möglich, deren Gedanken zu lesen (sie planen die Invasion der Stadt und der damit einhergehenden Auslöschung der Menschen). Sein Plan: Gemeinsam mit den Kreaturen will er sich mit den Diebesgilden verbünden, um heimlich die Macht in Wédora an sich zu reißen. Außerdem braut sich vor den Toren der Stadt ein Krieg zusammen, der verhindert werden muss.

Zur gleichen Zeit greift in Telonia eine unheilvolle Magie um sich: Das ganze Land verwandelt sich nach und nach in eine Wüste, in der tödliche Kreaturen für weitere Zerstörung sorgen. König Arcurias versucht mit allen Mitteln, diesen Zauber zu stoppen – aber mit fremder Magie kennen sich weder er noch die Magister aus. Als ein besonders eifriger Zauberkundiger den eigentlich toten Durus wieder erweckt, scheint die Katastrophe nicht mehr aufzuhalten zu sein.

Mal wieder ging es mir so, dass ich kleinere Startschwierigkeiten mit dem Buch hatte – passiert mir irgendwie immer mit den Werken von Markus Heitz. Aber auch dieses Mal hat mich die Geschichte sehr schnell wieder gepackt, so dass ich das Buch kaum aus der Hand legen mochte (zum Glück hatte ich jetzt Urlaub und genug Zeit zum Lesen!).

Die Geschichte knüpft ziemlich direkt ans Ende des ersten Teils an, glücklicherweise gibt es auch eine kurze Zusammenfassung des ersten Teils. Auch eine Übersicht über alle Personen sowie einige Begriffserklärungen fehlen nicht. Tomeija und Liothan leben zwar im gleichen Haus, aber trotz allem haben sie nicht den engsten Kontakt. Noch dazu haben beide Geheimnisse voreinander. Liothan kann ihr natürlich nicht berichten, was er in den Kavernen entdeckt hat und schon gar nicht von seinen Plänen, der neue Herrscher über die Diebesgilden zu werden. Tomeija hingegen musste Sarash versprechen, niemandem von ihrer Berufung zur Gesetzeshüterin zu berichten. So geschieht, was geschehen muss: Tomeija kommt ihm auf die Spur und muss – mal wieder versuchen – ihn vor Gefahren zu schützen. Neben Tomeija und Liothan trifft man auch wieder auf andere alte Bekannte: den „Menschenfresser“ Irian Ettras; Uccras, der Keel-Eru, der Tomeija zeichnete und auch der Razhiv Kardir.

Die Erzählstränge wechseln sich gekonnt ab, der Handlungsverlauf ist abwechslungsreich und bleibt – eben durch die verschiedenen Perspektiven – spannungsreich. Über das sprachliche Können des Autors muss ich ja nichts mehr sagen … das ist einfach einzigartig. Die ganze Welt um Wédora ist großartig aufgebaut; Intrigen, Geheimnisse, Magie und unterschiedliche Völker und Kulturen sind einfach stimmig und ließen mich ganz weit vom Alltag abtauchen.

Leider deutet Markus Heitz allerdings in der Danksagung an, dass „die Geschichten um die Wüste erzählt sind“. Vielleicht aber spuken doch noch ein paar Ideen durch seinen Kopf, so dass es vielleicht nach der Umsetzung seiner anderen Ideen doch noch eine Fortsetzung der Sandmeer-Chroniken gibt.
 


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