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Nicholas Sansbury Smith

The Extinction Cycle - Buch 2: Mutierte Bestien: Postapokalyptischer Thriller


 
»The Extinction Cycle - Buch 2: Mutierte Bestien: Postapokalyptischer Thriller« von Nicholas Sansbury Smith


Besprochen von:
 
Detlef V.
Deine Wertung:
(5)

 
 
Nachdem eine, von Menschen verschuldete Seuche, den größten Teil der Weltbevölkerung dahingerafft hat, müssen sich die Überlebenden mit den auf eine schreckliche Art und Weise Infizierten herumschlagen. Diese haben sich zwar körperlich „weiterentwickelt“ und legen geradezu übermenschliche Fähigkeiten an den Tag, agieren jedoch ohne Intelligenz und sind auf ein animalisches, tierisches Niveau herabgesunken. Das macht sie zwar zu gefährlichen, aber dennoch bekämpfbaren Monstern.

Nachdem sich die Lage der überlebenden Menschen durch den Einsatz einer Art „Gegenseuche“, bei der der größte Teil der Infizierten ausgelöscht wurde, etwas beruhigt hat, beschließt das Militär nun zum Gegenschlag auszuholen. So will man unter anderem in New York militärische Stützpunkte errichten. Trotz der Warnungen der Wissenschaftler auf Plum Island, das militärische Oberkommando könne sich in der Anzahl der Infizierten erheblich verschätzt haben und man habe es nicht mit Tausenden, sondern eventuell mit Millionen von Infizierten zu tun, wird die Akton in New York und anderen größeren Städten durchgezogen.

Was Anfangs noch relativ glatt über die Bühne geht, enwickelt sich im Laufe der Zeit zu einer kompletten Katastrophe. Mit Entsetzen müssen die Verantwortlichen vor Ort feststelllen, dass nicht nur die Wissenschaftler auf Plum Island Recht behalten haben, sondern das man auch die Infizierten weit unterschätzt hat, denn unter einigen dieser Monster macht sich die Entstehung von Intelligenz breit und sie schaffen es dadurch immer wieder, die Streitkräfte der Nichtinfizierten in eine Falle zu locken. Unter ihnen auch einige Angehörige von Plum Island und natürlich das geschrumpfte Delta Force Team von Sergeant Beckham.

Während dieser in den Ruinen von New York um sein Leben kämpft, steht auch Kate Lovato vor einer tödlichen Bedrohung. Auf Plum Island konnten einige der infizierten Versuchsexemplare ausbrechen und machen nun Jagd auf die Wissenschafter und die wenigen noch auf der Insel verbliebenen Militärangehörigen.

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Und noch einmal bin ich sprachlos und absolut begeistert von dem, was Nicholas Smith in seinem zweiten Band der Extinction Cycle Reihe zu Papier gebracht hat. Die Geschiche fesselt mich wieder ungemein, ist höllisch spannend und zu keiner Zeit langweilig. Gegenüber dem ersten Band kann ich keine qualitativen Mängel erkennen. Beide Bücher scheinen wie aus „einem Guss“ zu sein. Das stimmt mich zuversichtlich, dass auch die nachfolgenden Bücher der Reihe, mittlerweile sind es sechs Stück, das Niveau werden halten können.

Ist die Lage der Überlebenden von Anfang an schon nicht besonders rosig gewesen, setzt der Autor jetzt noch einen drauf, denn die instinktgesteuerten Monster des ersten Bandes enwickeln nun eine Art Intelligenz. Das macht die Sache für Sergeant Beckham nicht unbedingt leichter. Wie auch schon im ersten Buch, kämpfen sich er und seine Leute durch Horden von Infizierten. Das mag für die ersten beiden Bände noch gut und richtig sein, sollte sich jedoch im Verlauf der Reihe schleunigst ändern, da sonst die Gefahr besteht, dass es dann doch mit der Zeit langweilig wird.

Die Geschichte um Beckham und Kate Lovato tritt in ein neues Stadium ein, was allerdings zu erwarten war. Eine signifikante Weiterentwicklung durchläuft jedoch keiner von beiden, was ebenfalls zu erwarten war. Die Zeiten und die Situation haben sich seit Band eins nicht geändert, warum also die Hauptcharaktere (das ist jetzt nicht vorwurfsvoll gemeint). Es ist einfach nicht die Zeit sich beruflich oder charakterlich zu verändern. Jeder macht das, was er am besten kann: Beckham kämpft, Lovato forscht. Punkt!

Die Geschehnisse in New York und auf Plum Island werden wieder sehr spannend und kurzweilig in Szene gesetzt. Sie leben von der Action und dem ständigen „jump and run“ aller daran Beteiligten. Schön auch, dass der Autor immer wieder anderen Charakteren die Chance gibt in den Vordergrund zu treten und sich zu profilieren. So scheint sich die Gruppe um Kate und Beckham um die Feuerwehrfrau Meg Pratt, den beinamputierten Ex-Soldaten Fitzpatrick und den beiden Delta Force Kollegen Chow und Jinx zu vergrößern. Abwechslung ist ja bekanntlich immer gut.

Gravierend fällt wieder einmal das Versagen der militärischen Führung aus. Sowohl das ignorante Oberkommando, wie auch der unfähige verantwortliche Offizier vor Ort, legen Zeugnis davon ab, wie man es durch Dummheit und das Ignoriern von Fakten und Warnungen schaffen kann, den Karren noch tiefer in den Dreck zu fahren. Beckham und seine Männer müssen diesen Schlamassel vor Ort wieder ausbaden. Auch wenn die bisherige Handlung in beiden Büchern im Grunde genommen recht simpel gestrickt ist, mit schießen und kämpfen läßt sie sich recht gut zusammenfassen, ist sie aber dennoch nicht plump oder auf niedrigem Niveau. Die glaubwürdigen und sympathischen Charaktere machen für mich vieles wieder wett.

Im Gegensatz zu manch anderen Geschichten dieses Genres, sticht der Autor auch nicht durch das Erzählen von besonders blutigen oder ekelhaften Szenen hervor, was ich übrigens sehr positiv finde. Smith konzentriert sich vielmehr auf eine spannungsreiche Story und das Schildern einer hoffnungslosen Lage, in der alle Beteiligten versuchen, sich so gut wie möglich zurechtzufinden. Die Atmosphäre wirkt sehr bedrohlich und vor allen Dingen hoffnungslos. Wie will man sich gegen solche Horden von Monstern durchsetzen? Zudem scheint auch die Entwicklung dieser Kreaturen immer noch nicht abgeschlossen zu sein. Zu den körperlichen Fähigkeiten kommt nun auch noch eine Spur von Intelligenz hinzu. Schwachstellen haben sie hingegen kaum, sieht man einmal von der Lichtempfindlichkeit ab, die sie dazu treibt, sich in unterirdischen Tunneln zurück zu ziehen.

Fazit
Klasse Geschichte, mitreißend und sehr spannend geschrieben. Wann man einmal angefangen hat zu lesen, mag man gar nicht mehr aufhören. Wer also auf postapokalyptische Geschichten und Szenarien steht, sollte hier auf jeden Fall zugreifen. So wie es ausschaut, hat der Festa Verlag zudem auch vor, die Reihe vollständig in seinem Programm aufzunehmen und zu verlegen. Ich auf jeden Fall fiebere schon dem dritten Buch entgegen.
 


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