•  
    Leseliste
  •  
    Vogemerkt
  •  
    Rezension
  •  
    Gelesen
  •  
    Neu

Walter Moers

Die Stadt der träumenden Bücher


 
»Die Stadt der träumenden Bücher« von Walter Moers


Besprochen von:
 
Desgracia
Deine Wertung:
(5)

 
 
„Hier fängt die Geschichte an.“

So und nicht anders beginnt die Geschichte um Hildegunst von Mythenmetz, den jungen, aber aufstrebenden Dichter aus der Lindwurmfeste. Als sein Dichtpate stirbt, vermacht er Mythenmetz seinen ganzen Besitz, darunter auch ein Manuskript, welches sein Leben vollständig auf den Kopf stellt. Das Skript ist so perfekt geschrieben, dass jegliche andere Lektüre dagegen oberflächlich und inhaltslos wirkt. Die daraus resultierende Schaffenskrise führt Mythenmetz aus der Lindenwurmfeste raus in die Stadt der Träumenden Bücher, nach Buchhaim.

Dort angekommen erwartet ihn eine mannigfaltige Auswahl jeglicher Art von literarischer Kunst. Im Schwall der Eindrücke verliert er jegliche Argwohn und Vorsicht, was ihm schlussendlich einen ungewollten Aufenthalt in den Katakomben von Buchhaim beschert. Doch warum wurde er dorthin gebracht? Hat es etwas mit dem Manuskript zu tun? Und was erwartet ihn in den Untiefen unterhalb von Buchhaim.

Die Welt:

Man kann nur Vermutungen anstellen wann sich die Geschichte zugetragen hat, aber wo sie spielt lässt sich recht gut deuten, da es auch Menschen gibt, wenn auch nur vereinzelt. Der Leser findet sich vermutlich auf einem Unbekannten Kontinent wieder, wo die Dinosaurier überlebten und sich weiterentwickelten. Dort gibt es verschiedenste Arten von Lebewesen, manche die wir uns überhaupt nicht vorzustellen wagen.

Charaktere:

Anfangs ist man verwirrt, wenn man sich die Figuren vorstellt, die einem der Autor entgegen wirft. Wann würde man schon höher entwickelte Dinosaurier mit Literatur, wenn nicht sogar mit Dichtkunst, in Verbindung bringen? Doch genau diese fremde Art von Figur macht den Reiz aus. Jeder Charakter ist auf seine Art und Weise realistisch und interessant.

Hildegunst von Mythenmetz erzählt seine Geschichte aus der Ich Perspektive, was ihn allein schon sehr glaubwürdig wirken lässt und dazu führt, dass man sich sehr gut in die Geschichte hineinversetzen kann. Man ist total überrascht mit welcher Inbrunst die Lindwurmfestbewohner, sogar der ganze Kontinent, Literatur leben und schaffen.

Literatur:

Bücher in allen ihren Fassetten und Möglichkeiten werden dargestellt. Man lernt durch dieses Buch fast mehr über Literatur als in der Schule. Aber es wird lustig, interessant und informativ rübergebracht und man fängt nicht an sich zu langweilen. Wahrlich herausragende Schriftsteller und Dichter besitzen die Gabe des Orms, welches eine Art Universum voller Ideen ist, worauf sie zugreifen können. Auch dass Bücher mehr als nur Blatt und Papier sind erfährt man auf so manch überraschende oder traurige Weise. Sie können nicht nur informieren oder in fremde Welten führen, sie können auch verletzen oder sogar töten.

Aufmachung:

Von Außen betrachtet erwartet man eine vollkommen andere Geschichte. Klappt man es auf findet man sich in einer wundervollen und spannenden Welt wieder, welche viele schöne Zeichnungen von Figuren, denen man begegnet, oder Orten, an welche man reist, enthält. Sie helfen außerordentlich diese skurile Welt und seine Bewohner zu verstehen. Alles ist liebevoll gezeichnet, sehr detailreich und stimmig dem Ambiente des Buches angepasst.

Eigene Meinung:

Anfangs wundert man sich wirklich über die Figuren: Wann erwartet man schon einen Dinosaurier in der Hauptrolle, außer bei dem Film „In einem Land vor unserer Zeit“, das Letzte was man vorallem erwartet wäre einen literaturschaffenden Dinosaurier. Aber genau aus diesem Grund ist dieses Buch so unglaublich fesselnd. Es ist eine ganz eigene Welt, die Walter Moers da erschaffen hat, in der es förmlich nur um Bücher und seine Erschaffung geht. "Klingt alles nicht so spannend," denkt man wenn man es in die Hände nimmt und öffnet. Doch schon die ersten Worte sind fesselnd und man fühlt sich direkt angesprochen. Manchmal kriegt man sich gar nicht mehr vor Lachen, an anderer Stelle ist einem zum Weinen zumute. Viele unerwartete Wendungen erwarten den Leser.

Fazit:

Alles in allem ist dies ein Buch, was ich empfehlen kann. Es gehört für mich zu den besten Büchern zur Zeit und ist ein Muss für jeden Leser, der einmal eine andere Art von Fantasy lesen will. Fatansy wird auf neuartige Weise erfasst und ein vielleicht in der Schule ungeliebtes Thema verwandelt sich zu eines der spannendsten Dinge, die man sich vorstellen kann. Daher hat es von mir wirklich die 5 Sterne verdient.
 


Mehr Rezensionen von Desgracia