Dude hat mir per PN einen Wink gegeben, dass wir bald wieder was von ihm hören.
Jo, da isser wieder. Schön zu wissen, dass man vermisst wird
Ich bin vor drei Tagen erfolgreich (und zugegebenermassen ziemlich übermüdet um zwei Uhr morgens, musste unbedingt noch fertig lesen..) am Ende des ersten Bandes angelangt.
Leider bin ich hier nicht direkt zum Schreiben gekommen, hab nun aber endlich freie Zeit gefunden
Beim Lesen hab ich bemerkt, wie schwierig es ist, nicht voreilig Schlüsse zu fassen.
Minkey hat eine Zwei-Wegs-Theorie aufgestellt. Mittlerweilen sehe ich ein wenig, was du damit meintest.
Zu Beginn des Buches hat man wirklich das Gefühl, für Ninragon gäbs nur ein Ziel, nur eine "Wahrheit", nämlich das Ausbrechen aus seiner traditionellen Umgebung in Richtung paradisiesches Iridium. Als er aber endlich sein Ziel erreicht und seinen Traum lebt, kommt er damit nicht klar. Die Universität entpuppt sich ebenso als Ninragon-feindliche Lebensumgebung wie sein barbarischer Stamm und er kommt wieder zurück zur "Ninragon-freundlichsten" Umgebung, nämlich der idirischen Armee. Dies ist auch der einzige Ort, wo er wirklich akzeptiert wird.
Ich würde vlt. nicht von zwei unterschiedlichen Wegen sprechen. Mutter und Vater bilden eher zwei Pole, zwischen denen Ninragon hin und her schwankt. Sobald er zu nahe am einen ist, wird die Anziehung des zweiten so stark, dass es ihn wieder in diese Richtung zieht.
Bei den Jung Trupps wollte er unbedingt zur Universität, sobald er an der Universität ist, prügelt er sich mit einem eingebildeten, kurzsichtigen Mitstudenten.
Wenn man das aufs Buch übertragen möchte, pendelt Ninragon zwischen "gehobener" Literatur und herkömmlicher Fantasy, fühlt sich aber bei keinem von beiden richtig wohl. Er ist und bleibt ein Mix aus beiden Arten.
Diese Parallele ist allerdings am Anfang schwer zu sehen, da zu Beginn Auric sich nur im barbarischen Umfeld seines Vaters befindet und demnach in die Gegenrichtung strebt. Erst später dreht sich das Ganze.
was den Elfenbeinturm angeht, ich denke, die Parallele ist offensichtlich. Allerdings sehe ich noch nicht ganz, inwiefern sich dies ins Gesamtbild einfügt. Vlt. muss ich da aber auch warten, bis der Strudel der Ereignisse wirklich ins Irrlichland kommt.
Ich hab übrigens den Anfang nochmals gelesen, u.a. weil ich auf meinen Kreditkartenträger warten musste, um an Band 2 zu kommen. Obwohl ich nun sehe, inwiefern sich der Anfang ins Gesamtbild einfügt, konnte ich mich immer noch nicht mit ihm anfreunden. Obwohl ich nun wusste, was als nächstes passieren wird und nun auch die Begriffe kannte, wars für mich immer noch "unangenehm" zum lesen. Diese Leseerfahrung hatte ich bisher nur in Philosophiebüchern. Dort will der Autor den Lesefluss absichtlich unterbrechen, um den Leser zum Nachdenken über das Gelesene anzuregen. Allerdings sehe ich nicht, inwiefern man als Leser beim ersten Durchgang bereits genügend Informationen besitzt, um wirklich sinnvolle Gedanken fassen zu können. Klar, mit der Einstellung "ich muss nix verstehen und rase einfach mal drüber" kommt man gut voran und entwickelt vlt. sogar das gewünschte/beabsichtigte Gefühl der Fremdartigkeit und leichten Verwirrung. Allerdings wurde mir genau diese Einstellung jahrelang ausgetrieben, v.a. weil dieses Stilmittel andere Autoren nutzen, um genau den gegenteiligen Effekt zu erzeugen.
So, ich muss mich jetzt erst mal hinter den zweiten Band klemmen (dammit, Horus, eigentlich sollte ich ja für die Uni arbeiten -.-).
Allerdings werde ich etwas vorsichtiger mit Erkenntnissen umgehen, die Erfahrung mit der Vater/Mutter Thematik hat mich etwas verunsichert
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