theDude hat geschrieben:Momentan bin ich bei den Ninrae, die mit den Schichten rumspielen, am Ende der ersten Hälfte des ersten Bandes. Seit ich wirklich darüber nachdenke, was ich lese, ist das Tempo um einiges zurückgegangen^^
Irgendwie habe ich gerade ein schlechtes Gewissen und frage mich, ob wir mit dieser Leserunde dabei sind, Dir das Lesen zu vergällen.
Ninragon ist kein Kant, das Lesen keine Arbeit.
Als ich Ninragon das erste Mal gelesen habe, fiel mir im Großen und Ganzen nur auf, dass sich das alles sehr viel anders liest, als ich es gewohnt bin.
Der erste Schritt für mich, war zu akzeptieren, dass der Autor sein Handwerk versteht und das Brüche, Schachtelsätze etc. bei mir als Leser wohl genau das Bewirken, was sie sollen. Es wäre sicherlich besser, wenn Du auch liest, ohne Dir zu viele Gedanken zu machen. Mit dieser Leserunde im Hintergrund ist das natürlich schwer.
Um den Infovorsprung, den ich habe, wenigstens in einer Sache zu verringern, hier ein Satz aus dem Klappentext, den man ruhig mal im Hinterkopf behalten kann:
Ninragon Klappentext hat geschrieben:Egal, wie die Zeit aussieht, in der wir leben, egal mit welchen Waffen wir kämpfen und wie die Städte aussehen, in denen wir leben, immer vergessen wir allzu leicht, dass unsere Gegenwart wenig mehr ist, als die uns sichtbare Oberfläche eines gewaltigen Ozean, der uns trägt, und in dem, uns unsichtbar, die Schatten und Mahre der Vergangenheit hausen.
Und noch eine interessante Stelle aus dem Blog von Horus über Hyperdrive, seinem ersten Buchprojekt und eben auch über Ninragon (
Neue Zeit, neue Stimme - Neuer Roman):
Horus Blogpost hat geschrieben:Nachdem erst einmal der Sprung geschafft war, dass ich dieses Buch mit meinen heutigen Fähigkeiten überarbeiten will, habe ich vieles gefunden, was mich von dem Autoren von damals unterscheidet. Man kann es glaube ich dahingehend zusammenfassen, dass ich damals einen Befreiungsschlag gegenüber dem Korsett des Comics geführt habe, dass ich mich heute dagegen noch mehr und klarer als ein Schriftsteller sehe, der seinen Leser im Blick hat, sich im Dialog mit ihm weiß – in Abgrenzung zu einer Literatur, die nichts als Nabelschau und Selbstgespräch sein will.
Für mich klang das im ersten Moment wie eine Abwertung von Hyperdrive. Hyperdrive ist im Vergleich zu Ninragon tatsächlich ein Buch, dass die Leseerwartungen sehr viel eher erfüllt: Eine spannende, unterhaltsame, intelligente, gut verdauliche Story. Bei Ninragon kommt neben der sich auf vielen Ebenen wiederholenden Konstruktion, vor allem die stärkere Einbeziehung des Lesers hinzu. Er soll die Fremdartigkeit der Ninrae genauso erleben, wie das Grauen der Kämpfe, die Frustration gegen Vorurteile anzukämpfen und und und. Ninragon hält dem Leser den Spiegel vor, das klappt recht gut, kann aber auch dazu führen, dass sich der Leser von dem Buch abwendet. Das sieht man gut bei den negativen Rezensionen unter amazon:
1-Sterne-Rezension:
"Als langjähriger Fantasy-Leser bin ich durchaus gewohnt "Kriegsberichte" von Kämpfen zwischen Elfen/Elben , Menschen und sonstigen Fantasygestalten zu lesen. Aber selten haben mich die Beschreibungen der Gefechte so angewidert wie in diesem Buch."
2-Sterne-Rezension:
"Das Buch ist durchaus nicht schlecht, aber wer abends müde ins Bett geht und etwas zum Entspannen sucht, sollte es nicht lesen, da es schlicht zu viel Aufmerksamkeit erfordert. "
Aus Deiner Bemerkung
theDude hat geschrieben:Momentan bin ich bei den Ninrae, die mit den Schichten rumspielen
meine ich herauszulesen, dass Dein Intellekt jetzt beim Lesen eine zu starke Rolle spielt, daran dürfte unsere Leserunde ihren Anteil haben. Vielleicht einfach intellektuell noch mal 'nen Gang zurückschalten und sich entführen lassen.