Andreas Gößling Supernatural Secret Agency 3
Die Zwergenverschwörung
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»Die Zwergenverschwörung« (Supernatural Secret Agency 3) von Andreas Gößling
Als der Junge Arvid Warner mit seiner Klasse auf einer Biologie-Exkursion im Spreewald ist, erscheint in James Bond mäßiger Manier ein Rennboot, um ihn zu einer geheimnisvollen und gefährlichen Mission abzuholen. Denn Arvid Warner ist nicht nur Schüler der Klasse 10C des Wohlthat Gymnasiums, sondern auch Junior Agent bei der SuperNat und gleichzeitig ein Halbgeist.
SuperNat bedeutet Supernatural Secret Agency , ein Geheimdienst, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, außergewöhnliche Phänomene und seltsame Begebenheiten zu untersuchen und aufzuklären. Die Agency arbeitet mit einer Gruppe zusammen, die sich *Augen des Alls* nennen und die aus einer mächtigen Gruppe guter Geister besteht.
Diesmal geht es in das Land der Vulkanzwerge oder Feuergnome - nach Island. Dort hat vor ein paar Tagen ein seltsamer Vulkanausbruch begonnen. Der Vulkan Hekla spuckt jedoch nicht Lava oder Asche aus sondern einen seltsamen blauen Dampf. Nachforschungen haben ergeben, dass dies alle paar Hundert Jahre passiert und dass es danach immer wieder zu Naturkatastrophen kommt, die tausenden von Menschen das Leben kostet. Mit Hilfe ihres Local Agent Einar Ingwersen machen sich ein Trupp von drei Agenten auf, die Ursache für den blauen Dampf herauszufinden.
Senior Agent Otto ist ein herrischer, polternder, etwas korpulenter Mittdreißiger, der die Truppe anführt. Ihm zur Seite steht Alberta, ebenfalls eine Senior Agentin. Sie ist die gute Seele des Teams, die leider nur allzu oft anderer Meinung als Otto ist, was zu einigen Spannungen in der Truppe führt. Und da haben wir eben Arvid, dessen Vater einst als Abgesandter eines aussterbenden Volkes die Erde besuchte. Durch seine besondere Abstammung verfügt Arvid über einige außergewöhnliche Talente und Fähigkeiten, die hier wieder von großem Nutzen sind. Er kann die Geisterwelt betreten, was Menschen nicht können. Er kann Geister sehen und erkennen und Geister fahren in ihn ein und benutzen ihn zur Kommunikation oder lassen ihn Dinge aus der Vergangenheit sehen. Um ihre Mission zu erfüllen haben die Agenten einiges an außergewöhnlichem Equipment zur Verfügung, dass Q in seinem James Bond Labor entwickelt haben könnte.
Bei ihren Recherchen stoßen die Agenten auf eine Vulkanexpertin, die alle Sagen rund um den Hekla gesammelt und veröffentlicht hat. Darin kommen einige Wesen vor, die die drei Agenten aus früheren Fällen wieder erkennen. Es handelt sich um die Vurnok, eine Rasse grausamer Wesen, die früher über die Erde geherrscht haben. Obwohl diese Wesen als ausgestorben gelten, gibt es noch einen Kult um sie, der sich Asas Erben nennt und der von Terrorgeistern geführt wird. Die Anhänger von Asas Erben möchten eine Maschine der Vurlok zusammenbauen, damit diese Wesen auf die Erde zurückkehren können.
Die Vulkanexpertin, Grylassurda, hat eine besondere Beziehung zu dem Vulkan . Ihr Verlobter Yngvi ist vor 11 Jahren bei einer Expedition in dem Vulkan verschollen. Und sie ist der festen Überzeugung, dass er noch lebt. So wie viele andere Menschen, die im Laufe der Jahre in der Gegend verschollen sind. Das, was alle anderen für Legenden halten hält sie für die Wahrheit und sie begleitet die Agenten in den Hekla, um die Ursache für den blauen Dampf und das Verschwinden der Menschen herauszufinden.
Sie treffen dabei auf ein Volk von Zwergen, das schon seit Jahrtausenden in diesem Vulkan lebt und alle seine Geheimnisse kennt. Doch statt den Menschen zu helfen zeigen sich die Zwerge äußert feindselig und versuchen, die fünf zu vertreiben. Was haben sie zu verbergen? Kennen sie die Ursache für den blauen Dampf? Kennen sie den Weg zu dem angeblichen Teufelsschlund? Sind sie wirklich die Herren des Berges oder werden sie von einem fremden und mächtigen Wesen beherrscht? Warum haben sie solche Angst, als die Menschen ihr Reich betreten.
All diese Fragen muss Arvid klären um dem Geheimnis des Vulkans auf die Spur zu kommen.
Mein Kommentar:
Fange ich mit etwas Positivem an: Das Cover ist ein echter Blickfang. Das starke grün-blau sticht sofort ins Auge und die Kennmarke der SSA ist gut platziert und macht neugierig auf den Inhalt.
Das war es aber leider an Positivem. Das Buch hat ein deutscher Autor (Jahrgang 58) geschrieben und die Geschichte beginnt im Spreewald, wo Arvid zu Hause ist und sie spielt im hier und jetzt. Das Buch ist an eine junge Zielgruppe gerichtet. Der Autor hat sich bemüht, ein modernes, innovatives und zeitgerechtes Fantasybuch zu schaffen. Dafür muss man ihm Respekt zollen. Aber wie die Werbung schon sagt: „Mühe allein genügt nicht“.
Gibt die deutsche Sprache so wenig her, dass man ein Buch mit Anglizismen vollstopfen muss? Ab Seite 120 war ich schon relativ verärgert, so dass ich eine Strichliste sich häufig wiederholender Wörter gemacht habe. Alleine der Begriff * holy shit* kam ab Seite 120 tatsächlich vierzig Mal im Rest des Textes vor. Fast ebenso häufig fielen die Begriffe: Local Agent, meine Fairy, er/sie smilt, mein Guter/meine Gute.
Dazu kommen Sätze wie:
Falscher Zeitpunkt zum batten
um sie zu brainwasten
wie sich der Stab geboostet hat
sie smilen um die Wette
er vergisst zu smilen
Sicherlich muss man mit der Zeit gehen um eine jugendliche Leserschaft zu gewinnen. Doch die Frage ist, ob man es so schafft. Der Autor selber gehört ja nicht mehr zu der Jugend und ich habe das Gefühl, er benutzt diese Wörter nur, um mit der Zeit zu gehen ohne von ihnen wirklich überzeugt zu sein.
Würde nur einer der Protagonisten den Begriff *holy shit* benutzen , wäre es noch als sympathischer Charakterzug zu akzeptieren. Aber die sich wiederholenden Begriffe werden allen Protagonisten in den Mund gelegt. So einem 16 Jährigen Teenager als auch einem gestandenen Mannsbild oder einer älteren Frau. Das macht es alles leider so ärgerlich. Und die ständigen Wiederholungen der Begriffe stören mit der Zeit auch den Lesefluss, man mag sich nicht mehr auf die Geschichte einlassen, obwohl im Kern durchaus spannend ist.
Des Weiteren haben mich diese unsäglichen Abkürzungen gestört. Otto, Alberta und Arvid haben sich immer nur mit A&A oder A&O angeredet. Warum den Personen Namen geben, wenn man sie doch nicht nutzt? Was bei Q oder M noch wirklich innovativ und witzig war, wirkt hier leider überhaupt nicht. Mag sein, dass man hier mit der Zeit gehen und in eine SMS artige Kommunikation einführen wollte aber ICH möchte das in einem Buch so nicht haben. Mag es noch so hipp sein.
Fazit:
Ich lese gerne und viel Jugendfantasy und es gibt erstaunliche viele Bücher dieses Genres, die mein altes Regal füllen. Dieses Buch wird nicht dazu gehören.