Beck, Simon Rhys Vampir-Trilogie 3
Blutige Tränen
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»Blutige Tränen« (Vampir-Trilogie 3) von Beck, Simon Rhys
Vor mir liegt der dritte Band der Vampir-Trilogie um Alexander de Dahomey. Nun sollte man eigentlich annehmen, dass der Abschlussband einer Trilogie eine grössere Rahmenhandlung zu einem krönenden Finale bringen sollte. Nun, in den ersten beiden, meines Erachtens recht gelungenen Teilen lernten wir den alten Vampir Alexander und seine männlichen Liebhaber kennen, verfolgten ihren Kampf mit den Vampirjägern des „Kreises von Marrik“ und seine Auseinandersetzung mit den Uralten Vampiren.
In vorliegendem Band nun verschlägt es unseren Protagonisten in eine andere Dimension. Die dort lebenden Menschen verfügen über Kräfte, denen Alexander nichts entgegenzusetzen hat. Eine gänzlich neue, unerwartete, ja zunächst unbegreifliche Situation für unseren „Herrscher der Nacht“. Er wird vom despotischen König Lance gefangengenommen, wird gedemütigt, gefoltert, vergewaltigt, ja fast gebrochen. Als willfähriger Helfer des Herrschers soll er dessen engelsgleichen Sohn von seiner leiblichen Mutter entführen, und Lance ausliefern. Doch selbst mit dieser Tat vermag er sich nicht aus der Knechtschaft zu befreien.
Neben dieser Hauptebene der Erzählung begegnen wir den homoerotischen Liebhabern Alexanders wieder. Mit diesen besuchen wir ein schottisches Schloss, in dem nicht nur eine schlagende Verbindung ihre Heimstatt gefunden hat, sondern ein Vertreter der Sidhe residiert. Erst deren Eingreifen ermöglicht es Alexander wieder seinem Martyrium zu entfliehen.
Ich muss leider zugeben, dass ich ein wenig ratlos, ja enttäuscht nach der Lektüre zurückblieb. Warum unmotiviert im letzten Teil der Trilogie plötzlich noch ein Angehöriger des Volks der Elfen eingeführt werden muss, oder was die schlagende Verbindung letztlich für einen Sinn macht, das blieb mir leider schleierhaft. Ich hatte gehofft, dass das Dunkel, das über den mysteriösen Uralten Vampiren lag ein wenig gelüftet würde, dass eventuell auch der Kampf gegen den wiedererstarkenden Kreis von Marrik neu aufflammen würde - aber hier bleibt uns der Autor weitere Aufklärung schuldig. Statt dessen steht im Mittelpunkt des Buches im Wesentlichen die detailreiche Beschreibung der Erniedrigung und Folterung derer Alexander ausgesetzt war. Zuwenig um ein würdiger Abschluss der Reihe zu sein.