Bernhard Hennen
Elfenmacht: Roman
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»Elfenmacht: Roman« von Bernhard Hennen
Wer ist nun der Herrscher über das verwunschene Albenmark? Der schwarze Drache ist angeblich durch die Hand seiner eigenen Drachenelfe Nandalee getötet worden. Um der Verfolgung durch die übrigen Drachen zu entgehen, hat diese ihre Kinder an den einzigen Ort gebracht, auf dem fliegenden Schiff des Wanderers. Doch ist Nandalee trotz ihres Versprechens nie zu Emerelle und Meliander zurückgekehrt. Aus den Kindern wurden junge Erwachsene, die ihre Ziele im Leben erst selbst herausfinden müssen. Während Emerelle den Weg des Kampfes auf ihrer Suche nach ihrer Mutter beschreitet, schlägt der besonnenere Meliander eine andere Route ein, auf der er einer mysteriösen Elfe verfallen wird. Doch diese wahrt ein Geheimniss, an dessen Wurzel er nicht rühren sollte...
Bernhard Hennen präsentiert mit "Elfenmacht" einen Roman, der nach der Drachenelfenreihe angesiedelt ist. Die Kinder Nandalees mussten ohne ihre Mutter auf dem Schiff des Wanderers aufwachsen, großgezogen von den verschiedenen Bewohnern des Schiffes und von ihnen auf verschiedene Weise ausgebildet. Doch die Sehnsucht nach ihrer Mutter treibt Emerelle eines Tages zu dem großen Schritt das Schiff zu verlassen und herauszufinden, was aus Nandalee geworden ist und wieso sie nie zu ihnen zurückgekehrt ist. Meliander hingegen bezweifelt, das Nandalee sie je gewollt hat. Er ist glücklich auf dem Schiff sein Leben zu verbringen. Doch als Emerelle geht, schließt er sich zunächst zum Schutz seiner Schwester an. Doch jeder der beiden jungen Elfen muss für sich seinen Weg in der Welt finden. Während Emerelle um Nandalee zu finden, den Weg einer Kämpferin einschlägt und auf den etwas seltsamen Elfen Falrach trifft, der alle Welt mit seinem Spiel fasziniert, das Schlachten nachzustellen vermag und deren Ausgang nahezu hervorzusagen vermag, findet Meliander sich auf den Spuren seines "bösen" Bruders wieder und gelangt auf gefährlichen Wegen in das Haus einer mysteriösen Elfendame. Was jedoch aus dieser Begegnung erwächst, mag gefährliche Kreise ziehen. Lest es selbst.
Mir persönlich hat gefallen, das das Buch "Elfenmacht" fast nahtlos an das Ende des letzten Buches von Drachenelfen anschließt. Wir bekommen einen kurzen Rückblick, was mit den Kindern in den Jahren danach geschehen ist und steigen dann in das jugendliche Leben von Emerelle und Meliander ein, die zum ersten Mal allein in die Welt von Albenmark ziehen, die sie nur aus der Luft oder aus den Büchern der Bibliothek auf der Wolkenwanderer kennen gelernt haben. Wer Emerelle aus den Anfangsbüchern von "Die Elfen" kennt, lernt sie hier auf eine Art noch besser verstehen, als es bisher möglich gewesen ist. Sie ist nicht nur die beherrschte und berechnende Königin späterer Zeiten, sondern hat auch mal ein sehr impulsives Leben geführt auf der Suche nach ihrer Mutter. So entfalten sich noch wesentlich mehr Facetten einer schillernden Persönlichkeit Albenmarks. Herrn Hennen ist es also eindeutig gelungen, mein Interesse an der Jugendzeit von Emerelle und Meliander zu wecken. Besonders gefallen hat mir, wie diese auf Falrach trifft und das Wesen dieses später als so genial gelobten Elfen aufgebaut ist.
Meliander hingegen ist mir persönlich nicht all zu lieb geworden. Wir bekommen in diesem Buch seine ersten Liebeserfahrungen mit, sowie viel Seelenleid. Hier bin ich auf die weitere Entwicklung des Charakters gespannt. Der dunkle Bruder der zwei Geschwister kommt so richtig erst am Ende des Buches ins Spiel, auch hier würde ich mir eine nähere Betrachtung seiner Geschichte wünschen.
Alles in Allem hat Bernhard Hennen mit "Elfenmacht" wieder ein Mal einen Fantasyroman im Reiche Albenmark geschaffen, der den Leser mit seinen Abenteuern, Liebesaffären und Verstrickungen zu Fesseln vermag, jedoch auch Lust auf weitere Fortsetzungen macht.