Carrie Ryan Der Wald der tausend Augen 1
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»« (Der Wald der tausend Augen 1) von Carrie Ryan
De Menschen in Marys Dorf wachsen in dem Glauben auf, dass sie die letzte Bastion der Menschheit sind. Der Wald um das Dorf nennen sie den Wald der tausend Augen, denn hinter dem Zaun des Dorfes warten die Ungeweihten (Zombies) auf die Lebenden. Es gab eine große Seuche, die die Befallenen in Zombies verwandelt und nichts außerhalb des Dorfes ist noch sicher. Mary glaubt aber fest daran, dass es noch mehr Menschen geben muss und sie träumt vom großen Meer, von dem ihr Ihre Mutter immer erzählt hat.
Serie
Das Buch ist der erste Band einer Trilogie und am Ende bekommt man sogar noch eine Leseprobe für den zweiten Band.
1. Der Wald der tausend Augen (Februar 2010)
2. Das Meer der tausend Seelen (August 2012)
3. Die Stadt der tausend Schatten (März 2013)
Wertung
Marys kleine Welt besteht aus dem Dorf in dem sie lebt. Die Autorin verzichtet auf detaillierte Personenbeschreibungen, so dass man nur ein sehr grobes Bild von allen Charakteren bekommt. Zum Beispiel wird nur angedeutet, dass die Protagonisten im heiratsfähigen Alter sind, was einen recht großen Spielraum lässt.
Trotz der eher dürftigen Beschreibungen wachsen einem die Charaktere schnell ans Herz und man fiebert mit ihnen mit.
Die meiste Zeit wird es dem Leser überlassen sich die Details auszumalen. Die Geschichte wird ausschließlich aus Marys Sicht erzählt, während die anderen Protagonisten eher im Hintergrund bleiben. Das erzeugt eine sehr bedrückende Atmosphäre. Angst, Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit begleiten Mary und auch den Leser durch die unheimliche Welt und prägen die Geschichte.
An manchen Stellen wirken die Erklärungen verwirrend und man braucht ein wenig bis man versteht worum es geht, aber dank des guten Schreibstils sind diese Stellen schnell gelesen.
Etwa die Hälfte des Buches spielt sich in dem kleinen Dorf ab, aber auch am Ende weiß der Leser noch immer nicht, was die Schwesternschaft genau macht und wie viele Frauen der Schwesternschaft angehören. Über die Größe des Dorfes bringt man ebenfalls nichts in Erfahrung. Außerdem wird die nähere Umgebung in der die Handlung jeweils spielt nur angerissen, aber nicht weiter ausgebaut. Dadurch reduziert sich das Buch immer mehr auf die Erzählung von Mary, die hin und her gerissen ist und teils sehr selbstsüchtig und gleichzeitig unentschlossen wirkt, was aber wiederum verständlich ist in ihrer Situation. Durch diese Unentschlossenheit steht Mary oft neben sich und lässt andere über ihr Leben entscheiden. Man erhält den Eindruck, dass Mary noch sehr jung sein könnte. Im Laufe der Geschichte entwickelt sie sich aber weiter, wird erwachsener und fällt ihre eigenen Entscheidungen.
Die Ungeweihten, die immer am Zaun rütteln sind immer Präsent und unterstützen die bedrohliche Stimmung. Es passieren einige unschöne Dinge, die recht genau beschrieben werden. An Spannung mangelt es der Geschichte nicht. Das Buch ist nichts für schwache Nerven.
Marys Abenteuer endet leider mit dem ersten Band, so zumindest steht es am Ende des Buches. Die Serie wird zwar fortgeführt, allerdings mit anderen Personen. Das Buch enthält eine kleine Kostprobe des zweiten Bandes, so dass der Leser sofort weiß, dass es noch mindestens einen weiteren Band gibt. Am Ende wird dann auch Werbung für den zweiten Band gemacht.
Diese Geschichte ist zwar abgeschlossen, aber ich hoffe dennoch, dass man von Mary oder den anderen Protagonisten noch etwas erfährt. Die Autorin hat noch viele offene Fragen unbeantwortet gelassen, aus denen man einen weiteren Band hätte füllen können. Aber diese Hoffnung wird wohl nicht erfüllt, wenn am Ende steht, dass Marys Geschichte hier endet. Dennoch hoffe ich auf die Auflösung der offenen Fragen im zweiten Band.
Die Leseprobe am Ende lässt auf eine spannende Weiterführung hoffen, die in der Umgebung spielt, in der Mary zum Schluss gelandet ist. Wer weiß, vielleicht wird ja doch noch das ein oder andere geklärt.
Fazit
Die Geschichte hat mich auch dann nicht losgelassen, als ich die letzten Worte gelesen habe. Das Buch ist sehr spannend, aber auch sehr düster, nichts für zartbesaitete Leser. Es lohnt sich auf jeden Fall das Buch zu lesen.