Cristin Terrill Zeitsplitter 1
Die Jägerin
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»Die Jägerin« (Zeitsplitter 1) von Cristin Terrill
Durch den Bau einer Zeitmaschine ist die Zukunft aus den Fugen geraten und kein angenehmer Ort mehr. Em flieht aus der Zukunft und versucht ihr jüngeres Ich – Marina – vor dieser Zukunft zu bewahren. Em ist jahrelang auf der Flucht, wird dann über Monate hinweig unter Schmerzen verhört. Doch als ihr die Flucht gelingt reist sie in die Vergangenheit und trifft dort auf ihr jüngeres Ich – Marina. Sie ist noch vier Jahre jünger, sehr reich, beliebt und in den Nachbarsjungen James verliebt. Em hingegen ist abgemagert, auf der Flucht und hat alles viele schlimme Dinge erlebt.
Zweiteiler / Dilogie
Zeitsplitter ist der Auftakt einer einer Dilogie. Und dennoch ist das Ende in sich abgeschlossen und benötigt nicht zwangsläufig eine Fortsetzung. Trotzdem bin ich sehr gespannt auf den zweiten Teil.
Wertung
Zeitreiseromane gibt es viele und die Idee in der Zeit zu reisen ist nicht unbedingt neu. Aber die Autorin hat dennoch einen wirklich spannenden und ideenreichen Roman erschaffen, der es schafft, den Leser sofort mitzureißen. Die Geschichte beginnt mit Em, die in einer kleinen Zelle gefangen gehalten wird. Finn sitzt gleich nebenan und wird genauso wie Em immer wieder verhört. Dann wechselt die Erzählperspektive zu Marina, die nur vier Jahre jünger ist, deren Leben aber perfekt scheint. Marina und Em sind die gleichen Personen, aber durch den neuen Rufnamen „Em“ kann man die Marina aus der Zukunft und die Marina aus der Vergangenheit leicht auseinanderhalten. Jeder Erzählstrang ist mit Marina oder Em betitelt, wodurch man nicht die Übersicht verliert.
Schon gleich am Anfang fragt man sich automatisch, was passiert ist, dass Em mit Finn zusammen auf der Flucht ist und warum Marina James besten Freund Finn nicht gut leiden kann. Was ist in den vier Jahren dazwischen passiert? Man kommt schnell dahinter wer die Zeitmaschine gebaut hat, aber warum sich die Zukunft zum Schlechten verändert hat, das kommt nur Stück für Stück ans Tageslicht. Der Leser wird animiert mitzudenken, was passiert, wenn sich Em in der Vergangenheit selbst begegnet. Was passiert, wenn sie es schaffen den Bau der Zeitmaschine zu verhindern? Verschwinden dann Em und Finn aus Marinas Leben? Was bewirkt eine kleine Änderung hier und eine kleine Änderung dort?
Der Spannungsbogen ist durch das gesamte Buch hinweg sehr straff gezogen und man kommt kaum dazu eine Pause einzulegen. Die Charaktere sind sehr gut geschildert und wie sehr sich Em und Marina unterscheiden, das ist kaum vorstellbar. Auch wenn das Geschehen aus Ems und Marinas Sicht erzählt wird, so ist es doch Finn, der mir am sympathischsten vorkam. Er ist selbst in den schlechtesten Zeiten immer noch zu einem Spruch bereit, der einen wieder aufmuntern kann. Selbst der Erbauer der Zeitmaschine, der sich in der Zukunft zu einem grausamen Menschen entwickeln wird, ist zu Beginn noch ein ganz Normaler Mensch, der durch sich die Umstände stark verändert hat. Er ist davon überzeugt das Richtige zu tun und vor allem, dass es auch was Gutes ist, was er bewirkt. Es gibt hier keine Schwarz-Weiß-Malerei. Die Beweggründe der verschiedenen Charaktere sind zwar nicht sofort ersichtlich, aber sie werden mit der Zeit durchleuchtet und der Leser kann begreifen, wie es zu alldem kam. Man kann niemanden wirklich böse sein.
Die ganze Zeit fragt man sich, wie das Buch enden wird, denn die Auflösung ist nicht so einfach. Kurz vor dem Ende dachte ich schon „Oh nein, das ist jetzt nicht wirklich wahr“, aber ein paar Seiten weiter wird es dann viel klarer, was genau sich verändert hat und das Ende sieht dann gleich viel besser aus. Auch wenn nicht alles in kleinste erklärt wird und die Autorin auch ein bisschen Verwirrung hinterlässt, so wäre es nicht zwangsläufig notwendig den Folgeband zu lesen, da dieses Buch auch für sich alleine stehen kann. Es hat eine abgeschlossene Handlung und dennoch kann ich es kaum erwarten, dass der zweite Teil rauskommt.
Fazit
Ein spannender Zeitreise-Roman, der nicht nur für Jugendliche was ist. Von mir gibt es eine ganz klare Empfehlung.