Dean Koontz Odd Thomas 1
Die Anbetung
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»Die Anbetung« (Odd Thomas 1) von Dean Koontz
Pico Mundo ist ein kleines, fast verschlafenes Städtchen am Rande der Mojave-Wüste. Das Leben ist beschaulich und ruhig. Hier lebt Odd Thomas, 26 Jahre alt, Grillkoch im örtlichen Diner und schwer verliebt in Bronwen „Stormy“ Llewellyn – seine Seelengefährtin. Doch was sich so normal anhört, ist es nicht. Denn Odd hat eine besondere Fähigkeit: Er kann Tote sehen und mit ihnen kommunizieren. Dies hat dem Sheriff von Pico Mundo schon einige Male geholfen, Todesfälle aufzuklären. Aber auch andere Wesen sind für Odd sichtbar – seltsame hyänenartige Schattenwesen, die er Bodachs nennt. Diese ernähren sich vom Leid der Menschen. An dem Tag, an dem ein seltsamer Gast das Diner betritt, ahnt er schon, dass Schlimmes auf die Stadt zukommen wird. Denn im Gefolge des Fremden befinden sich unnatürlich viele Bodachs und es werden immer mehr. Obwohl Stormy ihn warnt, will er herausfinden, was es mit dem Mann auf sich hat. Und dies lenkt ihn fast von dem wahren Bösen ab, so dass eine Katastrophe unausweichlich scheint.
„Die Anbetung“ ist der Auftakt einer bisher 5 Teile umfassenden Reihe um Odd Thomas. Und wie ein Auftakt liest es sich auch. Kern der Geschichte ist eigentlich die sich anbahnende Katastrophe, aber eigentlich findet sie trotzdem mehr am Rande des Ganzen statt. Dagegen lernt man Odd und die Menschen seiner Umgebung gut kennen, erfährt von seiner Vergangenheit, lernt etwas über die Bindung zu Stormy und seine Bezugspersonen. Und „seine“ Geister, mit denen er noch immer Kontakt pflegt, wie beispielsweise Elvis.
Erzählt wird die Geschichte in Ich-Form von Odd selbst. Und diese Erzählung ist stellenweise mit einem untergründigen Humor und einer Prise Sarkasmus geschrieben. Dean Koontz hat diese Schreibweise auch in seiner Frankenstein-Reihe verwendet, dort hat mich das und das Geplänkel zwischen den Protagonisten aber eher genervt. Hier – zumindest in diesem ersten Band – ist das nicht der Fall, er schafft es, den Grad zwischen Ernsthaftigkeit und Witz zu treffen.
Was mir persönlich gar nicht gefällt ist der deutsche Titel. Zwar kommen ein paar wenige Satanisten im Buch vor, aber da reicht meiner Meinung nach nicht zu einer „Anbetung“ und führt ein wenig in die Irre. Aber darüber kann man hinweg sehen.
Das Buch wurde 2013 mit dem Titel „Odd Thomas“ von Stephen Sommers verfilmt. Das Drehbuch hält sich nah an der Vorlage, manche Szenen wurden mehr ausgeschmückt, manche weggelassen. Doch die Verfilmung ist zu empfehlen und als Fan sollte man sie sich anschauen.
Fazit:
Solider Einstieg in eine Reihe, deren Protagonist sehr sympathisch wirkt und mit dem man mitfiebern kann. Horror würde ich es nicht nennen, dafür gibt es ein wenig Witz, ein wenig Romantik und ein wenig Tragik. Ich freue mich schon auf die anderen Bände!
Infos zur Serie:
Odd Thomas 1: Die Anbetung
Odd Thomas 2: Seelenlos
Odd Thomas 3: Schattennacht
Odd Thomas 4: Meer der Finsternis
Odd Thomas 5: Schwarze Fluten