Dmitry Glukhovsky Metro 1
Metro 2033
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»Metro 2033« (Metro 1) von Dmitry Glukhovsky
Nach einem verheerenden Krieg sind im Jahr 2033 weite Teile der Welt zerstört. Moskau wird nur noch von Mutanten und Ungeheuern bevölkern. Einzig im U-Bahn-Netz leben noch Menschen, die dort Zuflucht suchen vor der radioaktiven Strahlung der Oberfläche. Sie leben in einer ständigen Bedrohung vor diesen Wesen. Es haben sich viele Gesellschaftformen entwickelt und es herrscht auch unter den Menschen nicht überall Frieden. Der junge Artjom macht sich auf eine abenteuerliche Reise durch die Metro in der Hoffnung Rettung vor der Vernichtung allen menschlichen Lebens zu finden, die von der Oberfläche immer wieder eindringen.
Autor
Dimitry Glukhovsky, geboren 1979, hat "Internationale Beziehungen" in Jerusalem studiert. Er arbeitet für den Fernsehsender "Russia Today" als Auslandskorrspondent und hat viele Krisengebiete bereist. Mit seinem Debütroman "Metro 2033" landete er auf Anhieb einen Bestseller. Glukhovsky lebt in Moskau.
Buch
Den Buchdeckel kann man aufklappen. Auf der vorderen Innenseite befindet sich ein kleinerer Ausschnitt der U-Bahn-Stationen, was beim Lesen sehr hilfreich ist. Auf der Innenseite des hinteren Buchdeckels ist ebenfalls ein Plan der Metro, diesmal aber in einer kleineren Darstellung, so dass mehr Stationen zu sehen sind. Auf den Seiten 767-783 gibt es noch einige sehr hilfreiche Anmerkungen zum Buch.
Wertung
Der Einstieg ist mir nicht so leicht gefallen, weil die Charaktere alle russischen Namen haben, die mir nicht so geläufig sind. Außerdem ist es relativ schwierig sich die ganzen verschiedenen U-Bahn-Stationen zu merken. Aber dank des Planes am Anfang findet man sich da schnell rein.
Der Schreibstil ist sicherlich nicht jedermanns Sache. Zum einen wird über einige Themen lange philosophiert, wie zum Beispiel die Frage ob es ein Schicksal gibt, ob das Leben einen Sinn hat oder auch einfach ob es einen Gott gibt. Außerdem ist die Schreibweise an einigen Stellen recht hoch gegriffen. Hier ist eine kleine Kostprobe einer solchen Seite:
Zitat
»Sobald Artjom sein Ziel aus den Augen verlor und von seinem Weg abwich, wandte sich sein Schicksal von ihm ab, der unsichtbare Schild, der ihn vor dem Tod bewahrte, zerbrach in tausend Stücke, der Ariadnefaden, den er vorsichtig in der Hand hielt, riss - und er selbst blieb allein mit der tobenden Wirklichkeit zurück, eine Wirklichkeit, die er mit seinem dreisten Angriff auf das chaotische Wesen des Seins erzürnt hatte.«
Es dauert eine Weile, bis man Artjom näher kennen gelernt hat. Doch er ist ein faszinierender Charakter, der viele Schwächen hat, aber auch Stärken. Manchmal ist eine Flucht aus einer gefährlichen Situation sehr spektakulär, und ein andern mal bemerkt niemand etwas von der Flucht, weil er einfach einen sehr günstigen Moment ausgesucht hat. Es muss nicht immer eine actiongeladene Flucht sein, auch ein unauffälliger Ausbruch kann sehr spannend sein, da man ständig damit rechnet, dass Artjom nun doch noch auffliegt.
Das Buch bietet viele fantastische Ideen und die Beschreibung des Lebens in den Tunneln wirkt sehr düster. Es tauchen viele interessante Menschen auf, die Artjom eine Weile lang begleiten und er hat die Möglichkeit viele neue Geschichten zu hören. Doch niemand von Ihnen reist längere Zeit mit ihm und einige davon verlieren auch Ihr Leben. Der Leser weiß nie, was als nächstes passiert oder wem Artjom auf seiner Reise noch begegnen wird. Langeweile kommt jedenfalls keine auf.
Fazit
Eine sehr bedrückende Vorstellung in ständiger Angst unter der Erde zu leben, wo die Kinder nie den Himmel gesehen haben. Durch die Vielfalt der Ideen und unerwarteten Wendepunkte ein spannendes Buch. Allerdings sollte man die Art zu schreiben schon mögen.