Golden, Christie Star Trek- Deep Space Nine 10
Das Böse
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»Das Böse« (Star Trek- Deep Space Nine 10) von Golden, Christie
Auf Bajor bereitet die Seperationsfront, unter der Führung General
Aurs, einen Putschversuch vor. Für Benjamin Sisko, Commander
von Deep Space Nine, nicht das einzige Problem. Ausgerechnet seine Stellvertreterin
und engste Vertraute, die Bajoranerin Major Kira, steht unter dem Verdacht,
mit den Rebellen gemeinsame Sache zu machen. Zudem scheinen auch die Cardassianer
ihre Finger im Spiel zu haben. Eine Allianz die Sisko und der übrigen
Besatzung von DS9 unvorstellbar erscheint. Schließlich gerät
die politische Lage auf Bajor völlig außer Kontrolle und einmal
mehr scheint das Wurmloch im Mittelpunkt des Interesses zu stehen.
Zur gleichen Zeit beunruhigt eine mysteriöse Mordserie die Bewohner
von DS9 und stellt den Sicherheitschef Odo vor ein schier unlösbares
Problem. Allem Anschein nach handelt es sich um mehrere Täter, die
aber in keiner direkten Verbindung zueinander stehen. Im Zuge seiner Ermittlungen
entdeckt Odo jedoch eine Gemeinsamkeit. Alle Täter waren zuvor einer
völlig neuen Art von "Holosuite-Technologie" ausgesetzt.
Manipulierte Holo-Decks, die beim Benutzer einen zunehmend geistigen Zerfall
hervorrufen, wodurch sich eine letztendlich selbstzerstörerische
Tendenz zur Gewalt ergibt.
Schließlich gelingt es Odo einen der Täter dingfest zu machen.
Das er damit erst auf die Spitze eines Eisberges stößt, dessen
ganzes Ausmaß auf eine unvorstellbare Verschwörung hindeutet,
kann er zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnen. Allerdings gibt es noch
jemanden auf der Raumstation, der schon lange vor Odo, die neuen Holo-Decks
entdeckt und auch benutzt hat.
Es ist Jake Sisko, Sohn von Commander Benjamin Sisko......
"Die Pseudorealität in einem Projektionsraum wird durch
eine gezielte Stimmulation des Wahrnehmungssystems geschaffen.
Der Tastsinn wird dabei mit Hilfe von niederenergetischen Traktorstrahlen
gereizt oder mit Hilfe von Objekten, die aus Replikatoren stammen und
tatsächlich berührt werden können."
Star Trek-Fans wissen natürlich längst wovon die Rede ist: Dem
grundlegenden Funktionsprinzip eines Holo-Decks. Die Idee, oder wenn man
so will, die Erfindung der Holosuite-Technologie, bietet Raum für
zahllose phantastische Geschichten. Diese Technologie macht sich der Autor,
K.W.Jeter, zunutze und schafft damit eine Rahmenhandlung von ungeheurer
Spannung. Die Holosuite-Technologie wird in seiner Erzählung zu einer
gefährlichen und unberechenbaren Waffe. Sie ermöglicht, die
in der Realität gesteckten Grenzen zur Manipulation des Bewusstseins
zu überschreiten. Der Leser taucht ein in eine Welt, in der es weder
Lüge noch Wahrheit zu geben scheint.
Die Realität ist das was übrig bleibt, wenn man nicht mehr an
sie glaubt.
Als Fan der Fernsehserie kann man sich des Eindrucks nicht erwehren,
vielmehr ein Drehbuch statt einen "herkömmlichen" Roman
in den Händen zu halten, dessen Verfilmung man sich geradezu herbeisehnt.
Jeters hervorragender Schreibstil und seine detaillierte Beschreibung
der Figuren manifestieren sich zu einem imaginären Film, der sich
vor dem geistigen Auge des Lesers abspielt.
Ein Roman, der einer hervorragenden Serie, eine Serie die gleichzeitig
einer ausgeklügelten literarischen Erzählung, gerecht wird.
Fazit: Für Star Trek- Fans ein Muß. Für Freunde,
speziell der Fernsehserie DS9, zweifelos eine unverzichtbare Ergänzung
zum Thema "Kai Opaka" und dem "Ruf der Propheten".
Die Story nimmt unter anderem Bezug auf die Anfänge von DS9.
Siskos erste Reise in das Wurmloch und das, was ihm die Entitäten
dort gezeigt hatten.
Es liegt auf der Hand, daß eine gewisse Vertrautheit mit der Serie
von Vorteil ist und soll deshalb an dieser Stelle auch nicht unerwähnt
bleiben. Jedoch wird gerade durch die Komplexität der Serie deutlich,
daß es sich bei der vorliegenden Story um ein weiteres Stück
erstklassiger S F- Literatur handelt und einer weiteren Hommage in Richtung
Gene Roddenberry, dem geistigen Vater des unsterblichen Star Trek Universums.
Meine Bewertung des Romans spiegelt nicht einen Vergleich zu
klassischer oder allgemeiner S F- Literatur wieder, sondern bezieht sich
ausschließlich auf die Star Trek-Reihe. Die, wie ich finde, in ihrem
eigenen "Universum" betrachtet werden muß.
Spannung, Schreibstil und Buchidee sind exzellent,
deshalb bewerte ich dieses Werk mit 9.