Manel Loureiro
Apokalypse Z
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»Apokalypse Z« von Manel Loureiro
Ein junger Anwalt, der seine Frau vor einiger Zeit verloren hat verfolgt besorgt die Nachrichten. In Russland ist eine ansteckende Krankheit ausgebrochen, aber niemand sagt worum es sich handelt. Es wird spekuliert, aber niemand weiß wirklich was dort passiert. Nach ein paar Tagen gerät alles aus den Fugen und die Nachrichten werden immer spärlicher aus Russland. Das Virus breitet sich nun auch auf die umliegenden Länder aus und überall passiert das gleiche. Alles bricht zusammen, die Regierungen kollabieren und noch immer weiß niemand was dort vor sich geht. Dann plötzlich ist die Krankheit auch im Dorf des jungen Anwaltes angekommen. Und auf einigen Blogs wird berichtet, dass die Infizierten blutrünstige Monster sind…
Manel Loureiro
Der spanische Autor Manel Loureiro wurde in Pontevedra (Spanien) geboren. Er studierte Rechtswissenschaften an der Universität Santiago de Compostela. Der Roman Apokalypse Z ist sein Debüt.
Apokalypse Z – Reihe
1. Apokalypse Z (14.04.2014)
2. Apokalypse Z – Dunkle Tage (13.10.2014) (Original „Dark Days“)
3. Apokalypse Z – Zorn der Gerechten (11.05.2015) (Original „The Wrath of the just“)
Wertung
Mit diesem Debüt hat der Autor einen wirklich spannenden Roman hervorgebracht. Gerade zu Beginn fängt es äußerst interessant an. Das Virus greift mit rasender Geschwindigkeit um sich und als Leser kann man förmlich die Angst und Unsicherheit der Menschen spüren. Die Medien lassen nichts Genaues verlauten bis dann irgendwann gar keine Nachrichten mehr aus Russland kommen. Die Regierungen sind genauso überfordert wie die zivile Bevölkerung.
Den Namen des Protagonisten erfahren wir in diesem Buch nicht. Wenn er von anderen Personen angesprochen wird, dann immer nur mit seinem Titel „Anwalt“. Er ist kein großer Held, sondern ein Mensch, der nicht weiß, was er angesichts einer solchen Bedrohung tun soll. Anfangs entscheidet er sich die Sicherheitszone nicht aufzusuchen, aber er ist sich keinesfalls sicher dass dies auch die richtige Entscheidung ist. Die Verunsicherung was in so einer Situation das Beste ist kann man sehr gut nachvollziehen. Wie es zu diesem Ausbruch kommt erfährt man in diesem Band nicht, aber das ist auch nachvollziehbar. Wenn eine Pandemie mit solch einer Geschwindigkeit um sich greift hat niemand mehr genügend Zeit das herauszufinden. Dass die Protagonisten die Ursache dafür nicht kennen, finde ich sogar sehr gut, denn woher sollten sie das erfahren haben?
Das Buch beginnt mit den Einträgen eines jungen Anwaltes auf einem Internet-Blog. Als alles zusammenbricht führt er seine Geschichte in einem Tagebuch fort. Daher weiß man zwar immer, dass er das geplante überlebt hat, aber es nimmt einem nicht die Spannung. Die Überlebenden sind allesamt keine großen Helden, sondern normale Menschen, die teilweise durch Geschickt, aber auch durch Glück überlebt haben. Auch der junge Anwalt macht da keine Ausnahme. Er handelt teilweise emotional ohne sich vorher über die Konsequenzen Gedanken zu machen und kommt so das ein oder andere Mal in die Bredouille. Aber mit einem wachen Verstand und auch einer Menge Glück meistert er die Situationen dann doch noch. In einigen Rezensionen habe ich gelesen, dass es als negativ angesehen wird, dass der Protagonist sich nicht an die Situation gewöhnt. Dem kann ich nur widersprechen. Der Anblick der Untoten würde bei jedem Menschen einen Würgereiz hervorrufen und auch nach einen halben Jahr ist der Protagonist zwar etwas abgehärteter, als zu vor, aber dennoch versetzen ihn die Verletzungen der wandelnden Toten oder aber seine Fantasie, was vorgefallen sein könnte in Entsetzen. Das finde ich durchaus glaubwürdig. Ich kann mir kaum vorstellen, dass man so sehr abgehärtet wird, wie es zum Beispiel die Überlebenden in „The Walking Dead“ schaffen. Dort ist der Anblick der vielen Toten keinerlei Gefühlsregung mehr Wert, außer sie bedrohen einen direkt. In diesem Roman schaffen es die Überlebenden nicht so schnell und dadurch wirken die Charaktere viel menschlicher und nicht wie die gestählten Helden denen kein noch so übler Anblick in die Knie zwingen kann.
Das Ende kommt leider viel zu schnell und es bietet dem Leser einen Abschluss, mit dem man sich zufrieden geben kann. Es bleibt nach wie vor vieles offen und wir können uns auf den zweiten Band freuen. Denn wer den ersten erst einmal gelesen hat, der wird sich unweigerlich auch den zweiten Band holen.
Fazit
Ein spannendes und gelungenes Debüt mit realistischen Helden, deren Heldentaten oftmals von sehr viel Angst, aber auch Glück begleitet werden. Für alle Leser denen das Buch „Tagebuch der Apokalypse“ gefallen hat.