Patrick Senécal
7 Tage der Rache
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»7 Tage der Rache« von Patrick Senécal
Was würdest du tun, wenn du den Mörder deines Kindes in die Hände bekommen würdest?
Die kleine Jasemine wird bestialisch ermordet. Bald ist der Täter gefunden und wird bei einer Anhörung von Jasemines Vater Bruno entführt. Der hat die Entführung akribisch geplant und will den Mörder 7 Tage lang quälen bevor er ihn tötet. Sein Plan geht auf, täglich wird er rabiater und grausamer. Gleichzeitig hält er ihn aber noch am Leben, denn erst am Ende der 7 Tage soll der Mörder sterben.
Zeitgleich sucht Kommissar Mercure verzweifelt nach Bruno um ihn zu stoppen. Doch das ist gar nicht so einfach, Bruno war viel zu raffiniert und so dauert es tatsächlich 7 Tage bis es zum Showdown kommt…
Warum es gerade 7 Tage sein müssen habe ich nicht ganz verstanden , vielleicht weil Jasemine 7 Jahre alt war? Jedenfalls habe ich gestaunt über den Einfallsreichtum des Autors, der durch Bruno, einem Chirurgen, natürlich ganz andere Foltermethoden hat als Otto Normalbürger. Hier wird nicht einfach ein Fingernagel ausgerissen, hier wird eine Kolostomie durchgeführt und 1m Darm an die Polizei geschickt. So ziehen sich die Grausamkeiten durch 7 Abschnitte und der Leser wird ganz schön gebeutelt.
Besticht das erste Kapitel noch durch Trauer um Jasemine , beherrschen ab Kapitel 2 Wut und Rache das Thema. Auch Bruno macht eine Verwandlung durch. Anfangs noch zaghaft, geht aber bald der rasende Zorn mit ihm durch und er bricht alle Tabus. Bruno wird von Kommissar Mercure getriezt und begeht Fehler, die ihn nur noch rasender machen und die Stimmung schlägt bald um.
Schon das Cover lässt auf eine blutige Handlung schließen . Allerdings ist diese nicht ganz so dunkel, wie der Leser erwartet oder vielleicht sogar erhofft. Auch die Polizeiarbeit kommt nicht zu kurz und kleinere Einschübe aus der Vergangenheit. Ich denke, sonst wäre das Buch nur eine reine Aneinanderreihung von Grausamkeiten und das will man so dann auch nicht unbedingt lesen.
Patrick Senécal sagt von sich selbst, ihn interessiere die dunkle Seite des Menschen , das Finstere, das in ihm schlummere. Und auch ich musste beim Lesen oft denken, „was würde ich tun?“ Stellenweise gerät das Buch so zu einer Handlung die zum Nachdenken anregt. Das Für und Wider der Selbstjustiz wird beleuchtet, der Frage, was ist richtig auf den Grund gegangen. Und wer am Ende hofft, dass der Mörder davonkommt hat für sich die Frage wohl schon entschieden.
Fazit: blutiger Rachefeldzug eines Vaters, der stellenweise sehr nachdenklich macht.