Shatner, William Star Trek - Classic 105
Die Bewahrer
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»Die Bewahrer« (Star Trek - Classic 105) von Shatner, William
Unser Leben besteht aus vielen Einzelentscheidungen. Jeden Tag müssen wir etliche davon treffen. Und im Fall von so wichtigen Leuten wie James T. Kirk können manche davon über das Leben vieler Menschen entscheiden. Jeder von uns hat sich schon einmal gefragt, was wäre, wenn man sich an einem bestimmten Punkt im Leben anders entschieden hätte? Genau diese Frage beantwortet sich für Kirk in Gestalt seines Äquivalents aus einem Paralleluniversum - Tiberius. Tiberius hat in diesem Paralleluniversum ganze Planeten und Rassen ausgelöscht und sich selbst zum uneingeschränkten Herrscher auserkoren. Also eine ganz andere Entwicklung durchlaufen als Kirk. Durch ein einzigartiges Phänomen besteht eine dauerhafte Verbindung zwischen den Universen, die einen Kontakt ermöglicht. So wird nicht nur James T. Kirk mit seinem Doppelgänger konfrontiert, sondern auch Captain Picard, Spock und weitere wichtige Starfleet-Angehörige. Nichts desto Trotz fand bis auf einige Ausnahmen keinerlei Kontakt statt. Eine dieser Ausnahmen trifft ein, als Tiberius Kirks schwangere Frau Teilani vergiftet. Um sie zu heilen muss Kirk ihm den Ort eines geheimen Stützpunktes verraten. Obwohl Kirk weiß, dass er es Tiberius ermöglicht eine große Streitmacht in die Hände zu bekommen, gibt er aus Sorge um seine Frau nach. Danach begibt er sich mit Tiberius wie versprochen zum Stützpunkt. Doch die dort gebaute Flotte wurde zerstört und zurück blieb nur ein neuer Obelisk der „Bewahrer“. Diese geheimnisvolle Rasse hat mehrere dieser Artefakte im Weltall hinterlassen. Ansonsten ist nur bekannt, dass sie die Geschichte der Menschheit nachhaltig verändert haben. Zum Beispiel haben sie die Nordamerikanischen Indianer vor Tausenden von Jahren auf einen anderen Planeten umgesiedelt, um sie vor der Vernichtung zu bewahren. Kirk und Tiberius stehen vor einem Rätsel.
Nicht so zwei Wissenschaftler, besser gesagt Psychohistoriker, die davon überzeugt sind, dass das neue Artefakt mit der Zerstörung des Universums zusammenhängt. Die Vulkanierin T´Serl und der Ferenghi Lept wissen zwar, dass EINE Person gleichzeitig Bewahrer und Zerstörer des Universums sein wird. Dennoch können sie nicht mit Bestimmtheit sagen, wer es sein wird. Jeder, der eine Kopie von sich selbst im Paralleluniversum hat, käme dafür in Frage.
Zunächst scheint es, als ob niemand die Warnung der Wissenschaftler ernst nimmt. Doch nach und nach kommen James T. Kirk und Captain Picard mit seiner Crew der Enterprise-E hinter das ganze Geheimnis: Sowohl Starfleet als auch andere Organisationen wissen zumindest teilweise von der Bedeutung der „Bewahrer“. Trotzdem streiten sie jede Kenntnis ab und sind nicht bereit, ihre Informationen auszutauschen.
In diesem Sumpf aus Falschaussagen, geheimen Projekten und Intrigen, müssen Kirk und Picard nichts geringeres tun, als das Universum zu retten. Hinzu kommt, dass Kirks Frau, die halb Romulanerin, halb eine Chal ist, ihr Kind namens Joseph geboren hat. Allerdings ist dieses Kind nicht „normal“. Kirk und Teilani haben offensichtlich eine neue Rasse gezeugt, oder ist ihr Kind das Ergebnis von Manipulationen die mit den „Bewahrern“ zu tun haben? Nicht zuletzt, um diese Frage zu beantworten entschließt Kirk sich, Picard zu helfen. Doch dazu benötigen sie die Hilfe der Personen aus dem Paralleluniversum. Aber wie soll es gelingen diese unterschiedlichen Charaktere, wie Kirk und Tiberius, die sich bis aufs Blut hassen, zu vereinen? Und was wird aus Teilani und Joseph?
William Shatner, der am 22. März 1931 in Montreal, Kanada geboren wurde, hat zwei große STAR TREK-Trilogien geschrieben. Die eine besteht aus den Büchern: „Die Asche von Eden“,“Die Rückkehr“ und „Die Rache“. Die andere aus: „Das Gespenst“, „Dunkler Sieg“ und eben „Die Bewahrer“. Neben seinen Romanen hat William Shatner, wie wohl jeder weiß, aktiv an den STAR TREK Filmen und Folgen mitgearbeitet.
Der Roman ist mit einem Wort: verwirrend. Zumindest, wenn man die Vorgeschichte über das Paralleluniversum nicht kennt. Nach den Romanen „Das Gespenst“ und „Dunkler Sieg“ von William Shatner haben viele auf diese Fortsetzung der Trilogie gewartet. Dennoch kommt das Buch schleppend in Gang. Zwar ist es von Anfang an spannend, doch die eigentliche Geschichte über die „Bewahrer“ entsteht erst nach einer, wie ich finde, viel zu langen Zeit.
Erst dann laufen die einzelnen Handlungsstränge zusammen und ergeben eine sehr spannende und überraschende Geschichte. William Shatner versteht es meisterhaft die Eigenarten der einzelnen Personen fast schon liebevoll zu beschreiben. So sind die Wortgefechte zwischen McCoy und Spock immer wieder eine Freude und wer kennt nicht allzu gut Picards „Macke“, an der Uniform zu ziehen?!
Die wunderschöne Liebesgeschichte zwischen Kirk und seiner Frau Teilani hat Shatner sehr romantisch und gefühlvoll beschrieben. Auch Kirks Konflikt mit seinem Sohn Joseph und Tiberius ist sehr nachvollziehbar.
Wie bereits erwähnt ist der Anfang recht schleppend und verwirrend und so ist der Schluss, der nicht ganz zum Buch passen will, dann auch Geschmackssache.
Somit ist das Buch nur denjenigen Lesern zu empfehlen, die die anderen Bände der Trilogie gelesen haben, da die ganzen Zusammenhänge ansonsten verschlossen bleiben.
Da der Roman meiner Meinung nach zu viele Schwachstellen hat und es weitaus bessere STAR TREK Bücher gibt, erhält er auf der Skala eine 6.