Stephan Russbült
Der Düsterkrallenwald
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»Der Düsterkrallenwald« von Stephan Russbült
Stephan Russbült entführt den Leser hier in den Düsterkrallenwald , genauer: nach Eichenblattstadt. Diese Stadt ist so geheim, dass niemand sie kennt. In der Stadt leben auch Milo und Bonne, ein pfiffiges Brüderpaar, die ständig Unsinn im Kopf haben. Doch das haben sie nun wirklich nicht gewollt: während einer Ratssitzung geraten die Mitglieder außer Kontrolle und prügeln sich tot. Fortan ist die ganze Welt außer Rand und Band und es herrscht Krieg. Jeder gegen jeden: Zwerge gegen Halblinge, Orks gegen Zwerge, Elfen gegen Zwerge, Trolle gegen Halblinge und dann sind da auch noch die ganzen Untoten… Und mitten drin unsere beiden Freunde, die bald eine tragende Rolle spielen werden: sie sollen den Schlüssel zum Frieden suchen. Doch das ist gar nicht so einfach, haben sie doch nur wenige Hinweise: das Lamm, den Zweitgeborenen…
Was es damit auf sich hat, damit lässt sich der Autor sehr lang Zeit und bringt den Leser immer wieder auf falsche Fährten. Er führt Charaktere ein, nur um sie bald wieder sterben zu lassen (er konnte sich nicht mehr an alle erinnern, wie er uns in einer Leserunde (fast) glaubhaft versicherte). Dabei schreckt er auch nicht davor zurück, dem Leser lieb gewonnene Personen zu meucheln.
Stephan Russbülts Sprache ist einfach unübertroffen! Seine Charaktere sind lustig, drollig, gefährlich, flink, anschaulich und schlau. Vor allem die humorvolle Erzählweise des Autors hat mich gleich angezogen. Bereits nach den ersten paar Seiten wusste ich: das Buch liest du zu Ende. Sehr humorvoll erzählt der Autor die Handlung und so musste ich beim Lesen auch so manches Mal laut auflachen.
Die Geschichte fand ich stellenweise etwas schnell erzählt. Da finden Oda und ihre Brüder einen Schatz – im nächsten Kapitel sind sie in Gefangenschaft von Zwergen und wieder im nächsten hat sich Oda befreit. Hier hätte ich mir etwas mehr Ausführlichkeit gewünscht. Wobei das Buch dann sicher nochmal 200 Seiten bekommen hätte, denn es laufen schon einige Handlungsstränge gemeinsam ab, die der Leser erst einmal überblicken muss.
Ich bin kein High-Fantasyleser und musste mich vom Autor erst mal aufklären lassen: Der Weg ist das Ziel. Dennoch ist es Stephan Russbült nicht ganz gelungen, mich zum überzeugten Fantasyleser werden zu lassen. Ich gebe das Buch jetzt an meinen Mann, begeisterten Fantasyleser, weiter und bin auf seine Meinung gespannt.