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Thomas R. Weaver

2050 – Überleben hat einen Preis


 
»2050 – Überleben hat einen Preis« von Thomas R. Weaver


Besprochen von:
 
Elohym78
Deine Wertung:
(3)

 
 
Die Klimakriese hat ihren Preis gefordert. Hunderte, tausende, hunderttausende Menschen sind gestorben, Millionen auf der Flucht und noch immer ist die Erde nicht fertig mit ihrer Rache an der Spezies Mensch. Zu viel wurde abgebaut, zu viel verbraucht, zu viel Schindluder mit Mutter Erde getrieben. Und der Preis war hoch. Sehr hoch. Jetzt, wo es fast zu spät ist, will sich die Welt endlich zusammen schließen und gegen den Klimawandel vorgehen und retten, was noch zu retten ist.
Ein schier aussichtsloser Kampf, den entweder eine KI oder ein ehemaliger Präsident bestreiten soll. Gewählt von der Weltbevölkerung, ausgestattet mit der gesamten Macht aller.

Das Cover zeigt eine Großstadt. Versunken in einem Sand- und Feuersturm, ist ein Überleben nicht mehr möglich. Das Ende ist nicht nah. Es ist da!
Dieses Bild, zusammen mit dem Klapptext haben mich zu dem Buch greifen lassen.

Thomas R. Weaver zeichnet ein Szenario, das mir unter die Haut geht. Er lässt jede Katastrophe vor meinem inneren Auge erscheinen, auf die wir tatsächlich zu steuern. Nur wann ist gerade die Frage, die der Autor für sich schon beantwortet hat. Nicht irgendwann, sondern 2050 sind schon Hunderttausende an den Folgen des Klimawandel und den selbst herbeigeführten Katastrophen gestorben. Über den ganzen Globus rasen nicht nur Naturgewalten, sondern auch die Trauer über die verstorbenen.
Endlich scheint es ein Einsehen zu geben! Die Menschheit schließt sich zusammen, um eine Art Weltenherrscher zu wählen, der die Kriese endlich beenden soll. Ein Weg in eine lebenswerte Zukunft muss gefunden werden! Zusammen! Für jeden und nicht nur für die Superreichen! Das alles zeigt Thomas R. Weaver schonungslos auf. Es macht mich wütend, das zu lesen!
Und doch konnte mich das Gelesenen nicht wirklich an das Buch fesseln. Mir war es einfach viel zu politisch. Die Ränkespiele, so durchdacht sie auch waren, ermüdeten mich. Ich hatte mit einem Aktion geladenen Endzeit-Thriller gerechnet und mich auch darauf gefreut. Leider wurde ich von Politik und dem ewigen Hin und Her, den Spielchen der Reichen und Mächtigen überrascht. Oder eher heimgesuchte, denn das haben wir auch jetzt schon.

Die Protagonisten sind Thomas R. Weaver authentisch gelungen. Ich konnte mich ohne Probleme in sie hineinversetzen und ihren Handlungen folgen. Wobei hier Können nicht gleich Wollen war. Ich liebte die Reisen und die Beobachtungen, wie sich die Welt verändert hat. Die Cocktailpartys und Diskussionen hingegen nicht.
Die Idee, die Weltherrschaft einer KI zu überlassen und sie gegen einen alternden US Präsidenten antreten zu lassen, hat mir sehr gut gefallen! Denn gerade jetzt, im Hinblick auf die albanische Ministerin Diella, die ebenfalls eine KI ist, scheint die Zukunftsmusik gar nicht mehr so weit entfernt zu sein. Und ja, ich bin in vielen Bereichen ein Befürworter, denn rein objektiv betrachtet, wird eine KI bessere Entscheidungen treffen. z.B. im Baugewerbe, ob dort ein Haus entstehen darf oder nicht; oder wenn es um Berechnungen der Statik oder der gleichen geht. Sobald jedoch ein emotionaler Aspekt hinzukommt, verliert die KI. Dieses ungleiche Gleichgewicht in einem Buch herauszuarbeiten ist dem Autor sehr gut gelungen, vor allem im Hinblick auf den teils korrupten Gegner. Mir macht es Freude, die Gedanken schweifen zu lassen und mir Szenarien auszudenken, zu erweitern und weiter zu spinnen.

Mein Fazit

So spannend das Thema auch ist; mich konnte der Autor leider nicht abholen.
 


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