In dem schönen Küstenstädtchen La Harb ziehen Regenwolken auf und laden ihre Fracht ab: Mal leise plätschernd, mal heftig tobend. Doch schon bald wird der Regen zu einer Bedrohung, mit der keiner gerechnet hätte, denn er hört einfach nicht mehr auf. Doch wer trägt Schuld daran? Eine wilde Hetzjagd beginnt und kaum einer ist mehr sicher. Die Angst geht um und schlägt in Hass um. Doch statt eines Hoffnungsschimmers, ziehen immer dunklere Wolken auf: Die Bedrohung nimmt von allen Seiten zu und der Regen droht sich über die Grenzen La Harbs auszubreiten...

Das Cover zeigt die Hafenstadt La Harb, in der ein wütendes Feuer tobt. Segelschiffe liegen im Meer und Regenwolken verdüstern den Himmel. Das Bild wirkt bedrohlich, einschüchtern und irgendwie verzweifelt. Zusammen mit dem Klapptext machte es mich absolut neugierig auf das Buch!

Timo Leibig hat einen interessanten und spannenden Schreibstil. Schnell gelingt es dem Auto, mich in eine fremde Welt zu entführen und diese staunend zu erkunden. Leider ist durch die Gegebenheiten die Atmosphäre sehr düster und das ist nicht nur dem Regen geschuldet. Doch unter der Dunkelheit blitzt hier und da Schönheit hervor, die ich zu gerne kennengelernt hätte. Das ganze Buch über wünschte ich mir, dass die Sonne endlich durchbricht und Timo Leibigs Welt in dem Licht erstrahlt, die es eigentlich verdient hätte. Doch statt Licht, Wärme und Glück bricht unter der Dunkelheit noch tieferes Grauen hervor. Aus Angst wird Panik und nach und nach Hass. Hass auf alles, was man nicht versteht, was man neidet, auf das was der Nachbar hat. Nur wenige können sich dieser Gruppendynamik entziehen, doch reichen diese?
Der vermeintlich Schuldige sind die Magie begabten in der Bevölkerung. Ursprünglich verehrt und wegen ihrer Gabe geachtet und geschätzt, wird jetzt Jagd auf sie gemacht. Das Gerücht setzt sich durch, dass wenn all jene getötet wurden, der Regen endet. Denunzianten ziehen durch die Straßen, aus Freunden werde Feinde und das alles unter dem Deckmantel, doch nur helfen zu wollen; für die Allgemeinheit da zu sein.

Diesem schier aussichtslosen Kampf stellt sich eine Gruppe von Freibeutern, Magie begabten und normalen Menschen. Sie bilden eine Einheit und allen Widrigkeiten zum Trotz, kämpfen sie gegen das Böse an. Sehr gerne habe ich die Gruppe begleitet, bin den unterschiedlichen Charakteren nah gekommen und habe die Menschen kennen und schätzen gelernt. Verzweiflung machte sich breit, aber auch Mut; die Gruppe hält zusammen und lässt keinen zurück. Wie ein Licht in der Dunkelheit, strahlen die Helden dieser düsteren Geschichte, auch wenn ihr Licht keiner sieht. Aber jeder hofft auf ihren Erfolg. Ich war glücklich, sie von Anfang an begleiten zu dürfen, mit ihnen zu leiden, zu lachen und sie anzuspornen. Selten habe ich ein Buch gelesen, in der eine Gruppe von Protagonisten mir durch und durch sympathisch war. Normalerweise hat man seine Lieblinge, aber Timo Leibig scheint jede Person wichtig zu sein und das vermittelt er mir als Leser gekonnt.

Mein Fazit
Ein spannendes Fantasyabenteuer!