TJ Klune Green Creek 1
Das Lied des Wolfes
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»Das Lied des Wolfes« (Green Creek 1) von TJ Klune
Ox und seine Mutter werden schon in jungen Jahren von Vater und Mann verlassen. Sie leben ein beschauliches Leben in dem kleinen Städtchen Green Creek, dass sie beschützt und behütet.
Doch plötzlich zieht im Nachbarhaus die Familie Bennett ein. Sie sind nicht nur einfach die neuen Nachbarn, sondern Werwölfe, die Ox, seine Mutter und einen Teil der Ortschaft mit ihrer wilden und behütenden Art integrieren. Ox findet nicht nur seinen Platz zum Leben, sondern viel wichtiger, auch seinen Platz zum Lieben.
Bis eines Tages diese Harmonie von Eindringlingen bedroht und zerstört wird. Das Bennett-Rudel scheint an der Aufgabe zu zerbrechen. Aber wo Liebe ist, ist auch Hoffnung.
Das Cover zeigt einen den Mond anheulenden Wolf. Im Hintergrund ist ein Haus am Waldrand zu erkennen, aus dem sich eine Rauchsäule schlängelt. Der Wolf sitzt beschaulich in einer Blumenwiese. Ich mag das Bild, da es für mich den Inhalt des Buches widerspiegelt. Die Brutalität des Wolfes, die Heimeligkeit eines Zuhauses, die Schönheit einer Blumenwiese und das Geheimnisvolle eines Waldes. All dies und noch viel mehr offenbart sich nach und nach. Je länger man das Bild ansieht und das Buch liest. Ich mag solche Coverbilder, deren Inhalt nicht gleich offensichtlich ist.
Für mich ist Klune lesen, wie nach Hause kommen. Ich schließe die Wohnungstür und lasse die Realität draußen. Ich fühle mich sicher geborgen und aufgehoben. Ein Zauber, der nur ein Zuhause ausüben kann.
Bei den Romane von T.J. Klune geht es mir ebenso: Ich öffne das Buch, rieche die Seiten, lese die ersten Zeilen und bin angekommen. Behutsam deckt der Autor seine Worte über mich, zieht mich beinah zärtlich in die Geschehnisse und bindet mich mit ein.
Auch wenn seine Geschichten wie in diesem Fall alles andere als weich und geborgen sind, sondern eher von Angst und Herausforderungen sprechen, stimmt die Basis.
Hier ist die Basis Familie! Familie nicht nur aus Blut geschaffen, sondern auch durch Verstehen, Akzeptieren, Liebe und Freundschaft. Und dies bringt T.J. Klune mir auf seine unnachahmliche Art nah. Er berührt mein Herz ganz sanft und vorsichtig. Und doch nachdrücklich und einprägsam. Ich beobachte mich oft, wie ich bei seinen Worten mit fiebre, mit lache, empört schnaube oder auch ärgerlich das Buch zur Seite lege, wenn ich mal nicht einverstanden mit einer Entwicklung bin. Und genau das möchte der Autor vermutlich auch. Seine Leser sind keine Schafe, die seine Worte einfach hin nehmen, sondern eigenständige Wesen, denen auch mal etwas nicht gefallen darf!
Völlig verblüfft war ich von der in dem Buch vorkommenden Gewalt und Brutalität. So kannte ich T.J. Klune bisher nicht und er erwischt mich eiskalt mit dieser Wendung. Allerdings muss ich auch gestehen, dass es zu diesem Buch absolut passend ist! Werwölfe sind eben keine weichgespülten Kuschelpartner, auch wenn hin und wieder der Anschein erweckt wird. Durch die Vermenschlichung, ist auch mir dieser Fehler passiert, trotzdem wird immer wieder sehr klar, dass der Wolf ein Tier ist, dass nicht beherrscht oder gebrochen werden kann.
Besonders gut hat mir eindeutig der Ausflug in die magische Welt gefallen! Hexen und Werwölfe scheinen hier erst der erste Schritt gewesen zu sein, auf einer unfassbar tollen, spannenden und berührenden Reise.
Der Auftakt der Reihe spielt fast ausschließlich in dem kleinen Ort Green Creek. Und da auch nur in zwei Wohnhäusern und einer Werkstatt. Und trotzdem kamen mir die Schauplätze nicht einengend oder abgeschottet vor, sondern bedeuteten mir die Welt.
Im Mittelpunkt der Geschehnisse, steht Ox. Eine verlorene Seele auf der Suche nach sich selbst und dem Sinn in seinem Leben. Obwohl, ganz richtig ist das nicht, denn für ihn gibt es seit klein auf einzig den Wunsch, in der Werkstatt von Gordo zu arbeiten. Mit einem Hemd, auf dem sein Name steht. Es sind die kleinen Dinge, die mir ans Herz gingen und mich tief berührt haben. Denn unweigerlich dachte ich an meinen Kindheitstraum zurück. Und der war größer; viel größer. Aber so ist Ox nun mal. Ein Mann mit einem riesen Herzen und kleinen Wünschen. Und dies wird mehr als deutlich und prägt das gesamte Buch für mich. Seine Liebe zum Leben ist das Elexier und macht auch mich ein Stückchen dankbarer.
Und gleichzeitig schreibt T.J. Klune einen packenden Werwolf-Roman! Actiongeladen, spannend und magisch. Ich bin mehr als gespannt, wo die Reise hinführen wird!
Mein Fazit
Ich habe jede Zeile des Buches genossen und geliebt! Großartig!