Alan Dean Foster Katechisten-Trilogie 2
Die gefangene Zeit
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»Die gefangene Zeit« (Katechisten-Trilogie 2) von Alan Dean Foster
Mit „Die gefangene Zeit“ liegt der zweite Band der Katechisten Trilogie im Heyne Verlag vor. Die Handlung setzt nahezu nahtlos dort an, wo der erste Teil endete.
Nur zu Beginn des Buches lernt man für einen Moment den Zauberer, Hymneth den Besessenen, kennen. Dieser glaubt von sich, ein guter Herrscher zu sein, doch eher das Gegenteil dürfte zutreffen.
Etjole Ehomba sowie sein Freund, der Schwertkämpfer Simna und die schwarze Raubkatze Einlöward versuchen in einer Stadt eine Passage über den gefährlichen Semordria Ozean zu bekommen. Dieses Unterfangen erweist sich als aussichtslos und zu allem Unglück werden sie von dem zwielichtigen Händler Haramos bin Grue übertölpelt, der auf die Raubkatze scharf ist und durch diese reich werden will. Zwar erfahren sie durch ihn, dass ein Schiff über die See nur im fernen Hamacassar zu bekommen ist, doch erst einmal müssen sie ihren Freund befreien. Dies gelingt ihnen, doch Haramos droht den beiden Gefährten Rache an.
Nun beginnt für die drei Helden erneut eine wundersame Reise durch die merkwürdigsten Gegenden. So geraten sie in einen Sumpf, wo Pferde aus allen Zeiten gefangenen gehalten werden. Doch unser Freund Etjole hat natürlich etwas in der Hinterhand und kann den Pferden helfen und somit sich und seine Freunde aus dem Sumpf befreien. Dann durchqueren sie eine merkwürdige Wiese mit Blumen, welche gegeneinander Krieg führen, doch auch hier entkommt man ohne größere Probleme. Schließlich muss man die denkenden Königreiche durchqueren, die allesamt sehr seltsam zu sein scheinen. Immer wieder tun sich den drei Gefährten Schwierigkeiten auf. Einmal werden sie von Mönchen aufgehalten, welche die Gedanken kontrollieren und Simna sowie Etjole anpassen wollen. Aber auch hier weiß Meister Etjole Rat und weiter geht es durch die unglaublichen Gegenden und selbst wenn Etjole Ehomba nicht aktiv eingreift, versteht er es doch, die hilfebedürftigen Menschen zu unterstützen. In der Stadt Phan lernen sie Wucker kennen, einen Mann der nur im Vollrausch alles über andere Menschen weiß. Eine nicht immer nützliche Eigenschaft, besonders wenn man dabei völlig betrunken ist. Im Kampf gegen mordlüsterne Geister retten sie Wucker das Leben und dieser begleitet sie. Später befreien sie in einem anderen kleinen Königreich das Tiermenschwesen Hunkapa Aup. Hier trennen sich dann auch die Wege von Wucker, da dieser wieder einmal völlig betrunken ist und Etjole wie Simna erkennen, das Wucker sich nur selbst helfen kann.
Sie müssen sich danach über ein mächtiges Gebirge kämpfen, in dem sie fast jämmerlich zu erfrieren drohen. Aber man hat ja einen Joker und das ist selbstverständlich unser Hirte Etjole. Mit Hunkapas Hilfe kommen sie dann nach Nord-Laconda. Hier lebte der Edelmann Beckwith, dem Etjole versprach, die Hellseherin Themaril aus den Händen von Hymneth dem Besessenen zu befreien. Sie lernen dessen Eltern kennen und berichten von seinem Schicksal. Doch selbiges schlägt genau hier zu. Der verräterische Haramos hat die Eltern von Beckwith vorher mit Lügengeschichten über Etjole getäuscht und so droht allen der Tod. Mittels fliegender Haie aber wird auch ein solches Problem gelöst. Und schließlich wird das Ziel erreicht. Doch noch hat man kein Schiff, bis man auf die Kapitänin Stanager trifft. Allerdings kostet eine Überfahrt Geld. Und dann gibt es auch noch die Meister der Zeittore.
Der zweite Teil der Katechisten Trilogie ist sicher gut zu lesen und ist reich an Ideen , doch begeistern kann das Buch auf keinen Fall. Wie schon im ersten Band wird jede noch so aberwitzige oder auch aussichtslose Situation gemeistert, denn Etjole Ehomba weiß immer Rat bzw. hat den richtigen Gegenstand im Reisegepäck. Bereichert wird die Geschichte durch den Schwertkämpfer Simna, der unbedingt reich werden möchte, aber trotzdem ein sehr guter Freund ist, dem hungrigen und meist müden Einlöward sowie den ein wenig einfältig wirkenden aber stets hilfsbereiten Hunkapa Aub.
Eigentlich bietet der zweite Band nichts wirklich Neues. Die Geschichte gab es mit anderen Situationen schon im Teil 1. Auch hier war eine gefahrenvolle Reise zu unternehmen, die aufgrund der Fähigkeiten des Hirten kein wirkliches Problem darstellte und so ist für den dritten Band der Serie mit dem Schlimmsten, nämlich neuerlicher Langeweile, zu rechnen. Die eingestreuten Ideen sind sicher genial. Hier sprüht Foster nur so über. Doch die Umsetzung ist eher mäßig bis uninteressant. Was soll das nur. Der Typ namens Etjole schafft sowieso alles. Als Leser fragt man sich sehr schnell, warum nur soll man so ein Buch lesen. Nun wird die Reihe wird als Katechisten Trilogie bezeichnet Ein Katechist ist ein eingeborener Laienhelfer bei einer katholischen Mission. Und eine Mission hat er schon, der gute Etjole, doch muss nahezu alles gelingen. Irgendwie ist selbst der Reihentitel gewöhnungsbedürftig. Und der Originaltitel des zweiten Teils „In den denkenden Königreichen“ wäre auch passender gewesen. Das Titelbild ist sicher nicht übel und kommt sogar einigermaßen hin.
Obwohl das Buch sicher gut lesbar ist, bleibt nach der Lektüre ein mehr als fader Beigeschmack. Insgesamt können nur 2 Punkte für diese Buch vergeben werden. Vielleicht rettet der Abschlussband noch so manches. Hoffen muss erlaubt sein.