Alexandra Bracken Die Überlebenden 2
Furchtlose Liebe
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»Furchtlose Liebe« (Die Überlebenden 2) von Alexandra Bracken
Ruby hat sich der Childrens League angeschlossen und dort ihren Platz gefunden. Mit schwerem Herzen und wohl fühlt sie sich auch nicht, aber um ihre große Liebe Liam zu schützen, würde sie alles tun. Doch als Liams Bruder auf die junge Frau zukommt und sie bitte, einen Auftrag anzunehmen, um Liam zu schützen, sein Leben erneut zu retten, gibt es für Ruby kein Halten mehr. Sie zieht in einen erneuten Kampf. Einen Kampf auf Leben und Tod. Und für die Liebe.
Das Cover zeigt Ruby, die auf dem Weg durch eine dicke Felswand ist, an deren Ende ein grelles Licht schimmert. Sie geht mutig auf dieses Gleißen zu. Für mich spricht dieses Bild von Hoffnung, aber auch von Unsicherheit und auch eine Spur von Angst. Ich finde es sehr gut zum Inhalt des Buches gewählt, da es die Message komplett widerspiegelt.
Während in Teil eins der Reihe definitiv die Action im Vordergrund stand, schaltet Alexandra Bracken hier merklich einen Gang zurück. Sie rast nicht von einer Situation zur nächsten und peitscht die Geschehnisse immer höher, sondern geht eher in die andere Richtung. Die Autorin geht nach innen; nach innen in die Seele ihrer Protagonisten. Ein völlig neuer Blickwinkel eröffnet sich mir als Leser, der durchaus spannend und interessant ist. Denn jetzt füllen sich endlich ein paar Lücken, die durch den ersten Teil gerissen und noch nicht gefüllt worden sind. Zu Beginn hat mich das ehrlich gesagt ziemlich irritiert und ich habe schlecht in das Buch hineingefunden. Doch dann ließ ich mich einfach fallen. Ja, dieser Teil ist besinnlicher und langsamer, aber nicht wirklich schlecht. Die Lücken füllen sich und hinterlassen ein Gesamtbild, welches wenig Raum für Spekulationen und eigene Überlegungen lässt. Allerdings hatte ich die ganze Zeit ein nagendes Gefühl. Ein Gefühl, dass die Erklärungen in einem grandiosen Finale gipfeln müssen.
Die Idee, die hinter diesem Buch steckt, begeistert mich, auch wenn logische Lücken sind, die mich stören. Amerika ist von IAAN - Idiopathische Adoleszente Akute Neurodegeneration - heimgesucht worden. Einer Seuche, die ausschließlich Kinder und Jugendliche befällt. Wer nicht stirbt, erhält eine außergewöhnliche Gabe, mit der die Erwachsenen nicht klar kommen. Der Grund ist mir ehrlich gesagt immer noch schleierhaft, da diese Fähigkeiten zum Wohle aller genutzt werden könnten. Die Kinder werden kategorisiert in unterschiedliche Farben: Grün für Gedankengenies, Gelb für die Beherrschung der Elektrizität, Blau für Telekinese, Orange für Gedankenmanipulation und Rot. Wer sich jetzt die Frage stellt, warum Amerika nicht von Kindern regiert wird, sondern diese in Angst und Schrecken leben, hat wie ich noch keine Antwort gefunden. Auch finde ich es merkwürdig, dass einzig die USA von der Seuche heimgesucht werden. Im Zuge der Globalisierung ist die Eindämmung schier unmöglich. Aber dies sind eben nur Gedanken, die mich während des Lesens beschäftigten.
Im Zentrum der Ereignisse steht die junge Ruby, eine Orangene. Von dem kleine, verängstigten, unsicheren Mädchen ist wenig übrig geblieben. Ruby hat sich zu einer starken, aber immer noch unsicheren Frau entwickelt. Die Entwicklung war spannend zu beobachten und brachte sie mir näher. Ganz authentisch wirken die Charaktere leider nicht auf mich, sondern stehen immer etwas entfernt, wie hinter einer leichten Wand aus Nebel. Nicht ganz greifbar aber doch vorhanden.
Ruby und ihr Team aus Vida der Blauen und Jude dem Gelben, machen sich auf die Suche nach Liam. Und auf die Suche nach einer Unterstützung, die es endlich möglich macht, mit Hilfe der League die Lager zu stürmen und die Kinder zu befreien. Alles scheint gut durchdacht. Aber eben nur auf den ersten Blick. Oft schweift die Handlung ab und verliert sich leider in unwichtigen Beschreibung, so dass mir der rote Faden fehlte. Nicht nur das, auch eine Verbindung konnte ich nicht zu den Protagonisten aufbauen, was mich nicht nur enttäuscht, sondern auch gewundert hat, ist mir doch zu vor gelungen.
Mein Fazit
Eine eher schwache Fortsetzung, von der ich enttäuscht bin.