Alisha Bionda (Hrsg)
Heimweh eines Cyborgs
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»Heimweh eines Cyborgs« von Alisha Bionda (Hrsg)
Die Kurzgeschichtensammlung besteht aus 11 Geschichten sehr unterschiedlicher Art.
Da geht es um die Gleichberechtigung zwischen Menschen und Cyborgs, zwischen Menschen und Androiden oder zwischen Menschen und Klonen. Es geht um Zeitreisen, Kirche, alten Mord, Intrigen, Liebe, Geister und Verrat. Die Vielfalt der Geschichten ist erstaunlich und macht die Lektüre so spannend. Obwohl jede Geschichte nur aus wenigen Seiten besteht schaffen es alle Autoren, eine ganze Welt vor dem Auge des Lesers entstehen zu lassen. Sei es eine Raumstation, die seit tausenden von Jahren verloren im Weltraum steht, sei es ein fremder Planet beheimatet von wunderschönen außerirdischen Wesen, sei es ein Spielerparadies, nur errichtet und entworfen um dem Laster zu frönen.
Kommentar:
Keine Geschichte gleicht der anderen und doch ist jede für sich genommen ein kleines Juwel .
Die Aufgabe, passend zu den Illustrationen eine Geschichte zu entwickeln hat jeder Autor bemerkenswert gut erfüllt . Jede Geschichte spiegelt die Illustration wieder, die der Geschichte voran geht. Als Leser betrachtet man erst die Illustration und liest danach die dazu gehörige Story und stellt den Kontext her. Nur bei der fünften Geschichte von Thomas Neumeier passt die Story nicht so gut zu der Illustration, es ist auch die Geschichte, die mir mit am wenigstens gefällt. Ein Mord auf einer Raumstation kurz vor einer Gipfelkonferenz erinnert einfach zu sehr an Spock oder Picard.
Als großer Fan von Asimov und seinen drei Gesetzen der Robotik haben mir die Geschichten von Achim Stößer und Vincent Voss am besten gefallen. Wobei die Geschichte von Vincent Voss sehr gefühlvoll und melancholisch ist.
Auch der Humor kommt in der SF nicht zu kurz, was Lothar Nietsch mit seiner Geschichte unter Beweis stellt.
Fazit :
Alles in allem eine sehr schöne und abwechslungsreiche Sammlung von Kurzgeschichten, die fast die gesamte Bandbreite der SF abdecken. Ein Lob an die Herausgeberin, die hier wirkliche Juwelen deutscher Autoren zusammen getragen hat.
Am besten gefallen hat mir Lucie und am schlechtesten (sofern man überhaupt von schlecht sprechen kann) fand ich Project Condor 2
Man fragt sich allerdings als Leser, ob der Herausgeberin ein Fehler unterlaufen ist, da die Geschichten von Neumeier und Pröscher durch die gleiche Illustration eingeleitet werden.
Einziges Manko ist der wirklich sehr kleine Druck, der das Lesevergnügen etwas schmälert.