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Asaro, Catherine

Das Sternenreich von Skolia 1
Der PSI-Faktor

  • Autor:Asaro, Catherine
  • Titel: Der PSI-Faktor
  • Serie:Das Sternenreich von Skolia 1
  • Genre:SF
  • Einband:Taschenbuch
  • Verlag:Lübbe
  • Datum:00 -
  • Preis:7.90 EUR

 
»Der PSI-Faktor« (Das Sternenreich von Skolia 1) von Asaro, Catherine


Besprochen von:
 
Andreas Marchhart
Deine Wertung:
(3)

 
 
Tausende Jahre, bevor die Menschheit in das Weltall vorstieß, hat eine unbekannte Rasse Menschen aus Mittelamerika entführt und mit ihnen eine neue Zivilisation aufgebaut. Besonders wichtig war dieser unbekannten Rasse die Züchtung von PSI-begabten Lebewesen. Diese gliedern sich in zwei Gruppen. Den sogenannten Rhon, die sowohl tele- als auch empathisch, senden und empfangen können, während die Aristo nur empfangen können. Die Aristos haben aber entdeckt, dass schmerzen, die ein Rhon aussendet, stimulierend auf sie einwirken, und Orgasmen von ungeahntem Ausmaß in ihnen hervorrufen. Deshalb jagen die Aristos die Rhon, und wann immer sie einen Rhon fangen, wird dieser so lange als möglich gequält. Die logische Folge des Vorgehens der Aristos war, dass es zwischen diesen beiden Gruppierungen zum Krieg kam.
Zum Zeitpunkt dieser Geschichte hat auch die Erde schon die interstellare Raumfahrt entwickelt und es gibt drei große Reiche in der bekannten Galaxis. Den Verband der Erde, das Imperium von Skolia (Rhon) und die Eubianische Harmonie (Aristo). In Skolia gibt es nur mehr einige wenige Rhon, die Ihre PSI-Kräfte voll entfalten können, und die restliche Bevölkerung hat zwar ansatzweise PSI-Kräfte aber nicht voll entfaltet. Dem Imperium ist es gelungen, ein Netzwerk aus den PSI-Kräften und dem Cyberspace zu entwickeln, und somit ist es einem jeden Bewohner des Imperiums möglich, in Echtzeit mit jedem anderen Skolianer in Verbindung zu treten, egal wo sich dieser gerade aufhält. Dieses Netzwerk wird von drei Personen der Herrscherfamilie von Skolia aufrecht erhalten, indem sie den PSI-Teil dieses Netzwerkes bilden. Das Rückgrat des Skolinischen Militärs bilden die Jagernauten, deren PSI-Kräfte durch implantierte Computer noch verstärkt wurden. Diese Jagernauten sind Raumpiloten, die immer zu viert eine Einheit bilden, und im Kampf verschmelzen ihre Gedanken zu einem einzigen Wesen. Die Oberschicht der Aristos sind die Hightons, und das Leben in der Eubionischen Harmonie ist ein strenges Kastenwesen eingeteilt. Die Erde ist das kleinste der drei Reiche, und hat mit den beiden anderen Handelsbeziehungen aufgebaut. Auf dem neutralen Planeten Delos, der zum Verband der Erde gehört, treffen sich zufälligerweise Soz, die Halbschwester des Imperators von Skolia, und Jaibriol Qox, der Erbe der Hightons. Er ist das Ergebnis eines geheimen, zwei Generationen dauernden, Zuchtprogramms zwischen den Hightons und gefangenen Skolianerinnen. Das Ziel des Programmes ist es, dass ein Rhon gezüchtet werden soll, der in der Lage ist das PSI-Netzwerk zu zerstören. Er selbst ist aber davon völlig ahnungslos. Er ist auch davon überzeugt, dass sein Vater ein guter und freundlicher Mensch ist, aber in Wirklichkeit ist der eine Bestie, der auch nicht davor zurückschreckt, ganze Planeten mit seinen Einwohnern zu vernichten. Als die beiden Aufeinandertreffen, vereinigen sich die Geister der beiden in einer sogenannten Rhonverbindung, wodurch Soz erfährt, dass Jaibriol nur zu max. einem viertel ein Highton sein kann. Sie versucht ihn von diesem Umstand zu überzeugen, doch weist Jaibriol ihre Argumente von sich. Ebenso, die Fakten über seinen Vater. Nichts desto trotz verlieben sich die beiden aber Hals über Kopf. Als Soz erfährt, dass Jaibriols Vater den Planeten Tams, der erfolgreich gegen die Hightons rebelliert, vernichten will indem er die Atmosphäre vom Sauerstoff befreit, startet sie mit ihrer Staffel zu einer Rettungsmission. Von den 600.000.000 Einwohnern können sie knapp 25.000.000 retten, und der Rest erstickt qualvoll. Jaibriol, der damit von der Grausamkeit seines Vater überzeugt wurde, wird von dessen Berater unter Drogen gesetzt. Soz kehrt nach der Rettungsmission zurück nach Skolia und muss psychiatrisch betreut werden, da sie zehn Jahre zuvor, von einem Highton gefangen, drei Wochen lang gequält und vergewaltigt wurde, und sie dies all die Jahre unterdrückte. Ihr Kampf gegen die Erinnerungen und gegen die geistigen Qualen führten zu Fehlfunktionen der implantierten Computer. Ein Jahr später ruft sie ihr Halbbruder, der Imperator von Skolia, zu sich, da sie Jaibriol gefangen hatten, der alleine in einem Raumschiff im Weltall umherirrte. Er will, dass sie in seine Gedanke eindringt, denn Jaibriols Gedankensperren sind dermaßen stark, dass nicht einmal er eindringen kann. Stattdessen befreit sie Jaibriol, und durch die Vermittlung ihres Vaters, einer der drei Personen, die das PSI-Netzwerk aufrechterhalten, wird ihnen vom Verband der Erde Asyl gewährt auf einem nicht kartographierten Planeten, dessen Bevölkerung sich auf dem Entwicklungsstand der Steinzeit befindet. Catherine Asaro hat eine großartige Idee in guter Ausführung, aber leider mit mittelmäßiger Ausdrucksweise zu Papier gebracht. Die Handlung ist leider komplett vorhersehbar, und im Grunde genommen läuft dieselbe wie eine Soap ab. Die Story ist flüssig zu lesen, fesselt gewissermaßen sogar, es ist nur bedauerlich, dass die Gesetze der Serie eingehalten wurden, und nicht wirklich überraschende Momente auftreten. Als Beispiel möchte ich anführen, dass Jaibriol glaubt, dass sein Vater der Gute ist, aber bereits 10 Seiten später wird er Zeuge der Vernichtung einer ganzen Welt durch seinen Vater. Oder der Verlobte von Soz, der im Weg ist und fünf Seiten später dermaßen schwer verletzt wird, dass er für Soz nicht mehr als Ehemann in Frage kommt, da er gelähmt und impotent ist. Es gibt also keine Verwicklungen die nicht aufgelöst werden. Im großen und ganzen ein gutes Buch, nur hinterlässt es keinen bleibenden Eindruck. Auf jeden Fall bin ich aber schon auf die Fortsetzung gespannt. Da es das Erstlingswerk der Physikerin Catherine Asaro ist, und ich schon wesentlich schlechtere Bücher von renommierten Autoren gelesen habe, gebe ich diesem Buch sechs Punkte. Mit gesetzterer Ausdrucksweise, ein wenig mehr Spannung und ein wenig Unvorhersehbarkeit der Handlung, wären ohne weiteres neun Punkte möglich gewesen. Aber das kommt vielleicht noch, denn die Fortsetzungsbände sind schon mit Veröffentlichungsterminen angekündigt. Und J. K. Rowlings (die Autorin von Harry Potter – nur für jene denen dieser Name nichts sagen sollte) Schreibstil wird ja auch von Band zu Band besser.
 


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