Bettina Auer Liryá 1
Smaragd
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»Smaragd« (Liryá 1) von Bettina Auer
Vor langer Zeit wurde auf Geheis des Königs der Untoten der letzte Drache in Arzora getöet. Dies war das Ende der Drachen und ihrer Freunde, den mächtigen Drachenmagiern. Die letzte Hoffnung liegt in der Existenz der letzten vier Dracheneier, die von den Licht- und Schattenvölkern seitdem gesucht werden.
Die Maga Maja wird in einem kleinen Dorf auf das magische Talent der jungen Liryá aufmerksam und macht sie zu ihrer Schülerin. Sie hegt die Vermutung, dass dieses Mädchen das Potential hat, eine Drachenmagierin zu werden und das Recht auf eines der Dracheneier erwerben kann. All dies soll im Reich der Elben entschieden werden, doch der Weg dorthin ist mit vielen Gefahren geflastert. Wird die junge Liryá alle Hoffnungen erfüllen oder wird sie auf ihrem Weg zur Drachenmagierin scheitern?
Die junge Bettina Auer hat mit 16 Jahren diesen ersten Band einer Quadrologie verfasst. Dem Leser wird ein eragonähnliches Szenario geliefert , diesmal jedoch mit einer Frau in der Rolle der Drachenreiterin. Die junge Liryá wird von der egozentrischen Magierin Maja aufgegriffen und neben ihrem Schüler Morron zur Maga ausgebildet. Sie soll in das Elbenreich gebracht und dort von den Elfen getestet werden, ob sie würdig ist, eines der letzten vier Dracheneier an sich zu binden und ihre Magie mit einem Jungdrachen zu verschmelzen und später in den Kampf gegen den bösen König der Untoten zu ziehen.
Die Charaktere dieses Buches sind sehr festgefahren in ihren Rollen. So ist die Magierin Maja zum größten Teil egozentrisch, mansich schlecht gelaunt, schnell aufbrausend und auch sonst einfach eher als unfreundlich zu bezeichnen.
Liryá wird zu Beginn als faules Kind charakterisiert, entwickelt sich im Laufe dieses Bandes aber zu einer liebenswürdigen, jungen Frau, die sich selbst noch nicht ganz gefunden hat, aber strebsam ist.
Moron, der Schüler Majas hegt ein dunkles Geheimnis und verbirgt zu Beginn seine wahre Identität vor Liryá. Jedoch entwickelt er tiefere Gefühle für die junge Magieschülerin, die er ihr aus Angst verschweigt. So kommt es immer wieder zu Eifersuchtsszenen, die Liryá noch nicht versteht.
Auch die vorkommenden Elben sind in ihrer Handlungsweise ziemlich festgelegt. Alles in allem kamen die Charaktere aber glaubhaft rüber, auch wenn einen tiefere Ausgestaltung sicher nicht schaden könnte.
Negativ aufgefallen ist mir an der Geschichte allerdings, dass immer wieder Sprünge in der Geschichte gemacht wurden, die mich aus dem Lesefluss gerissen haben. Manchmal waren bestimmte Handlungsstränge einfach zu unverständlich, als dass man sie auf Anhieb in den Gesamtzusammenhang einreihen konnte.
Die Gesamtgeschichte war gut erdacht und wird auch schön beschrieben, besonders der kleine Gnom Okero hat mir gefallen, auch wenn eine Vielzahl der Charaktere ständig mit ihm zu streiten pflegt.
Besonders schade fand ich, dass anscheinend kein Lektor vor der Veröffentlichung dieses Werkes seine Arbeit getan hat . So gut die Storyline sein mag, so oft war ich nahe daran, diesen Band aus der Hand zu legen und frustiert etwas anderes zu machen. Die Rechtschreibfehler sind einfach nur grausig. Desöfteren wurde der Sinn eines Satzes gar nicht mehr klar, da die Wortwahl einfach nicht gut überdacht war. Auch sollte der Umgang mit dem und den noch mal genau erklärt werden. Doppelungen in einem Satz haben mir das Lesevergnügen mitunter ziemlich geschmälert. Als kleines Beispiel (kein genaues Zitat):"Sie folgetem dem schlangenförmig gewundene Fluss mit Namen Schlangeirgendwas." Sorry... aber da graust es mir einfach.
Alles in Allem bietet uns Bettina Auer mit dem ersten Band ihrer Quadrolgie ein Mädchen als Heldenfigur, die sich erst selber noch finden und Selbstvertrauen fassen muss, sowie ein Eragonähnliches Szenario, in dem die Drachen fast ausgestorben sind, Anwärter für die letzten Drachen gesucht werden, Elben und Gnome neben den Menschen vorkommen und ein Bösewicht existiert, der bekämpft werden will. Zwar ein bekannter Ansatz, aber mit viel Witz dargestellt, der einzig durch die vielen Rechtschreibfehler geschmählert wird. Ich bin gespannt, wie sich die junge Liryá in den Folgebänden weiterentwickeln wird und ob der Verlag doch noch ein Mal darüber nachdenken wird, vor der Veröffentlichung die Autorenwerke auf Rechtschreib- und Formulierungsfehler zu untersuchen.