Dean Koontz Odd Thomas 5
Schwarze Fluten
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»Schwarze Fluten« (Odd Thomas 5) von Dean Koontz
Odd und seiner Begleiterin Annamaria ist die Flucht aus Magic Beach geglückt. Durch Zufall lernten sie den steinreichen Filmproduzenten Noah Wolflaw kennen, der die beiden auf sein Anwesen „Roseland“ einlud. Wolflaw, ein charismatischer, aber undurchsichtiger Mensch, bittet die beiden, sich wie zu Hause zu fühlen, nur am Abend sollten sie besser ihr Gästehaus nicht verlassen, da angeblich dann Kojoten auf dem Gelände umherstreifen. Odd wäre nicht Odd, wenn er hier nicht etwas Seltsames vermuten würde. Unterstützt wird diese Vermutung von der Geistererscheinung einer jungen Frau, die ihn bittet, ihren Sohn zu retten. Natürlich kann Odd diese Bitte nicht abschlagen und setzt alles daran, den Jungen zu finden. Und er findet nicht nur das Kind, sondern auch ein Mausoleum voller Leichen und affenartige Kreaturen, die Jagd auf alle Menschen in Roseland machen. Für Odd wird es gefährlich und er hat nicht mehr viel Zeit, mit Annamaria und dem Jungen zu fliehen.
Schnell ist man mitten im Geschehen, eine lange Vorgeschichte gibt es nicht. Das Kennenlernen von Wolflaw und Odd wird nur am Rande erwähnt, die Story beginnt direkt mit den Vorgängen auf Roseland. Annamaria ist dieses Mal nur eine Randfigur. Odd spricht viel von ihr, aber sie selbst kommt nur in sehr wenigen Szenen wirklich vor. Seine Aufgabe, den Jungen zu retten, erhält er gleich zu Beginn und um diese baut sich die Geschichte auf. Alle anderen Geschehnisse sind hier nur Beigaben, die das Ganze mehr oder weniger spannend machen.
Trotz des Mixes aus verschiedenen Gefahren – mörderische Anwohner, blutrünstige Affenwesen, Zeitverschiebungen – konnte mich dieser Teil der Reihe nicht wirklich überzeugen. Anders als bei den Vorgängern fühlte ich mich beim Lesen mehr als Zuschauer und fand die ganzen Begebenheiten zu überladen. Hier wären weniger Merkwürdigkeiten definitiv mehr gewesen.
Dafür waren die „mitspielenden“ Personen durchgängig eher blass und flach. Sie tauchten immer mal wieder auf, führten meistens nichts wirklich Gutes im Schilde, aber dabei blieb es dann auch. Hintergründe zu ihnen gab es so gut wie nicht und auch die Erklärung, wie sie alle mit Noah Wolflaw in Verbindung standen, wurde nur nebenbei gegeben. Odd dafür, der Waffen hasst und eigentlich auch alles andere als gewalttätig ist, musste in diesem Band über seine Grenzen gehen. Das Töten seiner Widersacher fiel ihm wesentlich leichter als in den vergangenen Büchern – ob das allerdings eine positive Entwicklung ist, ist Ansichtssache. Mir gefiel er vorher besser.
Fazit:
Von diesem Teil der Reihe hatte ich mir anhand des Klappentexts und des sehr guten Vorgängers mehr erwartet. Leider konnte mich „Schwarze Fluten“ nicht völlig überzeugen – aber das kann bei einer Serie durchaus vorkommen. Ein sechster Teil ist übrigens inzwischen fertig gestellt und wird ab Juni 2014 auch auf deutsch erhältlich sein.
Infos zur Serie:
Odd Thomas 1: Die Anbetung
Odd Thomas 2: Seelenlos
Odd Thomas 3: Schattennacht
Odd Thomas 4: Meer der Finsternis
Odd Thomas 5: Schwarze Fluten
Odd Thomas 6: Abgrundtief