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Jasper Fforde

Thursday Next 3
Im Brunnen der Manuskripte

  • Autor:Jasper Fforde
  • Titel: Im Brunnen der Manuskripte
  • Serie:Thursday Next 3
  • Genre:SF
  • Einband:Taschenbuch
  • Verlag:Deutscher Taschenbuch Verlag
  • Datum:01 Juli 2011
  • Preis:EUR 8,95 EUR

 
»Im Brunnen der Manuskripte« (Thursday Next 3) von Jasper Fforde


Besprochen von:
 
pelaphina
Deine Wertung:
(4)

 
 
Im dritten Teil der Serie stehen Thursdays Erinnerungen an Landen auf dem Spiel. Aornis ist ein Mnemonomorph, das heißt, sie kann die Erinnerungen von Menschen verändern oder auch löschen, und sie nutzt ihre Fähigkeiten, um sich an Thursday für den Mord an ihrem Bruder Hades zu rächen. Zum Glück steht Thursday während ihrer Schwangerschaft ihre hundertacht Jahre zählende Großmutter auf dem Boden des Brunnen der Manuskripte zur Seite. Zusammen mit zwei „Rohlingen“ (unfertigen Romanfiguren) wohnt sie auf dem Boot eines drittklassigen, von der Vernichtung bedrohten Krimis. Im Verlauf ihrer Ausbildung als Jurisfiction-Lehrling lernen wir sehr viel über die Arbeit der Behörden und die Welt der unfertigen und unveröffentlichten Romane. Hier müssen Probleme in der Handlungslogik behoben werden, Seitenspringer eingefangen und Grammasiten bekämpft werden. Zudem bricht der Minotaurus aus, das gefährliche „misspelling vyrus“ bricht aus und wir erleben eine Therapiesitzung für die Charaktere von „Wuthering Heights“. Thursdays Prozess wegen unerlaubtem Eingriff in „Jane Eyre“ erfährt seine Fortführung in „Alice im Wunderland“ und lässt in Punkto Absurdität nichts zu wünschen übrig. Aber das ist noch längst nicht alles. Ein neues Buchbetriebssystem könnte das Lesen revolutionieren – doch gewisse Figuren verfolgen eigene Interessen.

Meinung
Der dritte Band führt den Schabernack der ersten beiden Bände mit viel Wortspiel und Witz fort. Ohne die ersten Bände gelesen zu haben, dürfte man es hier sehr schwer haben. Hier habe ich mir sehnlichst die englische Ausgabe gewünscht, denn die Wortveränderungen, die durch den misspelling vyrus ein sprechendes Pferd in einen gesprenkelten Herd, oder ein Krankenbetten in ein „Danke, nett“ verwandeln, sind im Original mit Sicherheit noch witziger. Keine leichte Arbeit für Übersetzer.
Ähnlich wie Band eins wird man hier mit einer Fülle neuer Figuren, Instanzen, Verfahrensweisen und Gefahren für die Buchwelt konfrontiert. Und wie in Band eins kam ich mir manchmal regelrecht erschlagen vor von dieser Vielfalt. Wenngleich Ffordes Einfälle durchaus unterhaltsam sind – die bürokratische, unübersichtliche Ordnung der Buchwelt gerät hin und wieder in Gefahr, den Leser zu ermüden.
Abgesehen von Oma Next kommen die anderen skurrilen Next-Familienmitglieder zu meinem Leidwesen kaum vor .
Gespräche über Fußnotofon treten so richtig in Einsatz, dazu kommen Neuerungen wie „Roman im Roman“ und „Sprechen in anderen Schriften“ – man fragt sich, was kommt als nächstes – durchgestrichener Text, vertikale Schrift? Ich bin auf jeden Fall gespannt, was sich Fforde als nächstes einfallen lässt! Das Ende lässt den armen Leser wieder gehörig zappeln.

Fazit
Vielleicht nicht ganz an Band zwei heranreichend, unterhält der „Brunnen der verlorenen Manuskripte“ zweifellos und beweist erneut das ungeheure Potential dieser erfrischend verrückten Welt.
Als zusätzlichen Bonus fühlt man sich motiviert, die angespielten Werke zu lesen, die man noch nicht kannte, damit man noch mehr zu lachen hat.

1 Der Fall Jane Eyre
2 In einem anderen Buch
3 Im Brunnen der Manuskripte
4 Es ist was faul
5 Irgendwo ganz anders
 


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