Mark Barnes
Das schwarze Herz
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»Das schwarze Herz« von Mark Barnes
Einst waren die Avan ein mächtiges Volk, Herrscher über die Welt und die Menschen. Nach dem Aufstand der Menschen und einem blutigen Krieg , entstand aus den Resten der einst mächtigen Familien die shirianische Förderation, die bis heute noch so existiert. Doch diese Allianz ist brüchig, jedes der ehemaligen hohen Häuser strebt nach der Macht. Intrigen und Verrat bestimmen das politische Geschehen.
Das Bündnis der Menschen, bestehend aus mehreren Nationen , widersetzt sich den Bestrebungen der Avan denn nie wieder sollen die Menschen Sklaven der anderen Rasse werden.
Nach den furchtbaren Kämpfen in Amnon suchen Indris und seine Freunde nur Ruhe und Frieden. Nach den letzten Kämpfen entdeckt Indris neue Fähigkeiten an sich, die weit über das hinaus gehen, was er bei seinem Aufenthalt im Orden der Seq gelernt hat. Er hat Visionen und kann die Gedanken anderer Leute spüren. Bald ist er auch zu telepathischer Kommunikation fähig.
Viele Fraktionen versuchen, den unbestechlichen und begnadeten Kämpfer auf ihre Seite zu ziehen. Doch eine Seite zu wählen hieße, seine Freunde aufzugeben. Allen voran Mari, Tochter aus dem hohen Haus Erebus, die Tochter seines ärgsten Feindes Corajidin. Dazu ist Indris nicht bereit, er folgt einzig und allein seinem Gewissen und seiner Ehre.
Während sich die Freunde noch von den Wunden der letzten Schlacht erholen , kommt Corajidin seinem Ziel, Ashran zu werden, immer näher. Durch Drohungen, Bestechungen und ein paar unauffälligen Morden bringt er die Mehrheit des Rates auf seine Seite. Doch er lässt sich dabei mit Mächten ein, die sich bald nicht mehr kontrollieren lassen.
Als Indris von seinen Gegnern gefangen genommen und gefoltert wird , erkennt er, dass seine Feinde mehr über ihn wissen, als er selbst. Türen in seinem Gedächtnis wurden verschlossen, er selbst manipuliert.
Somit muss der junge Mann nicht nur verhindern , dass Corajdin die Macht an sich reißt, er muss auch herausfinden, was das Schicksal für ihn bestimmt hat und wer Einfluss auf sein Leben nimmt und eine gemeinsame Zukunft mit Mari verhindern möchte.
Kommentar:
Die ist der zweite Band über Indris und seine Freunde. Leider geht aus dem Titel nicht hervor, dass dieser Band zu einer Serie gehört. Ohne die Kenntnisse aus Band eins ist dieses Buch aber lnicht verständlich.
Der Autor hat sich bei der Gestaltung viel Mühe gegeben . Im inneren befindet sich eine Karte der unterschiedlichen Städte und Länder und hinten findet der Leser eine Übersicht der Familien und ein Glossar über die wichtigsten Begriffe. Jedem Kapitel sind Zitate aus der Geschichte der shriannischen Fraktion vorangesetzt, welche einen Eindruck über das Volk der Avan vermitteln
Für mich ist der eigentliche Held der Geschichte nicht Indris sondern Belamandris , Sohn des Corajidin und Bruder von Mari. Indris ist der geborene Held. Ehrlich, treu, tapfer während Belamandris eine sehr ambivalente Figur ist. Zerrissen durch die Liebe zu seiner Schwester und der Treue zu seinem Vater. Ein Krieger, der nach dem Ehrenkodes der Avan leben und handeln möchte, doch durch den Einfluss und den Lügen seines Vater immer mehr zu Handlungen gezwungen wird, die seiner Ehre widersprechen.
Insgesamt hatte ich Mühe, der Handlung der Geschichte zu Folgen. Obwohl das Glossar zur Verfügung steht, hat man Probleme zu verstehen, wer wer ist, auf wessen Seite jemand steht, zu welcher Fraktion jemand gehört und welche Position er letztendlich inne hat. Sicherlich kann man dies immer wieder nachlesen, doch stört das Lesefluss ungemein. Es ist einfach so, dass sich die Begriffe nicht einprägen, anders als bei HdR oder Spiel der Götter. Der Autor wollte sich sicherlich von der Masse abheben und außergewöhnliche Begriffe und eine neue Sprache prägen, doch leider haben die Wörter und Begriffe keinen Wiedererkennungswert.
Man hat Leser auch das Gefühl, dass die Handlung nicht wirklich voran kommt. Zu viele politische Intrigen und Kämpfe werden zu ausführlich erzählt, der Leser ermüdet mit der Zeit. Ich mag komplexe Geschichten mit ambivalenten Figuren. Aber dieser Roman war mir einfach zu detailliert und in die Länge gezogen. Gerade den geistigen Ausflügen von Indris war schwer zu folgen. Da war es leichter, sich in den Gewirren von Erikson zurecht zu finden.
Ich bin mir aber sicher, dass dieses Buch seine Fans finden wird. Leser, die die Nase voll haben von der Mainstream Fantasy und den vorhersehbaren, einfach gestrickten Geschichten. Es ist sicher sinnvoller zu warten, bis alle Bände erschienen sind und sie dann fortlaufend zu lesen. Bei dieser komplexen und umfangreichen Handlung ist eine längere Pause zwischen den Bänden nicht angebracht.
Fazit:
Nicht leicht zu lesen aber für Liebhaber komplexer Handlungen ideal. Neueinsteiger in den Bereich Fantasy sollten dieses Buch meiden und auf einfachere Geschichten zurück greifen.