Sabaa Tahir Elias & Laia 3
In den Fängen der Finsternis
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»In den Fängen der Finsternis« (Elias & Laia 3) von Sabaa Tahir
Elias findet sich nur schlecht in seiner neuen Rolle als Seelenfänger in der Zwischenstatt ein. Seine Lehrmeisterin Shaeva verzweifelt fast an dem jungen Mann, da ihn alles mehr zu interessieren scheint, als seine neue Bestimmung. Allerdings muss Elias einsehen, dass ohne ihn und seine Arbeit der Menschheit und somit all seinen Liebsten, der Untergang droht.
Laia kämpft verbissen um das Leben ihres Bruders Darin und eine Zukunft für ihn und damit auch für sich selbst. Die Zeiten der Verfolgung ihres Volkes und der Versklavung müssen ein Ende finden, damit eine würdevolle Zukunft in Frieden möglich ist. Ein fast aussichtsloser Kampf.
Helena, Blutgreif des Imperiums steht vor einer unlösbaren Aufgabe: Wie den Mann beschützen, den sie abgrundtief hast und der ihre Schwester, seine Frau, bis aufs Blut quält? Ob Helena der Gedanke an das Volk wirklich aufrecht halten kann? Bricht nicht irgendwann selbst die stärkste Maske?
Sabaa Tahir entführte mich erneut in ihre Welt aus 1001 Nacht. Der Autorin ist es gegeben, ihre Umgebung bildgewaltig zu beschreiben, so dass ich mich jederzeit und ohne Probleme in den geheimnisvollen Dämmerwald, die trockene Stammeswüste oder einen anderen Ort des Imperiums gedanklich versetzen lassen konnte. Es viel mir sehr leicht, den Protagonisten auf ihrer Reise zu folgen und die Orte vor meinem inneren Auge entstehen zu lassen.
Mit der Handlung gelang mir dies leider nicht so gut. Da ich die ersten beiden Teile schon vor längerer Zeit gelesen hatte, fiel es mir schwer, wieder in die Geschehnisse rund um Elias, Laia und Helena hineinzufinden. Die Zusammenhänge waren mir nicht mehr präsent und mangels Rückblick, blieben sie das auch. Tahirs Erzählstil konnte mich dementsprechend leider nicht fesseln, da ich immer grübelte, wer mit wem in Zusammenhang steht und woher Freundschaft oder Feindschaft wohl kommen mögen.
Die drei Erzählstränge der Ich-Erzähler Elias, Laia und Helena wirkten auf mich fast wie drei einzelne Romane. Jeder kämpfte für sich und seine Bedürfnisse und es dauerte lange, bis ich die drei in einen direkten Zusammenhang bringen konnte. Ich fand, dass das Buch spät Fahrt auf nahm und mit Spannung geizte.
Alle drei Protagonisten, die Sabaa Tahir als Ich-Erzähler agieren lässt, sind unfassbar stark. Leider wurde mir ihre Stärke zum Verhängnis, denn ich konnte ihnen nur schlecht folgen und musste oft bis zum Kapitelanfang zurückblättern um nachvollziehen zu können, wer gerade berichtet. In meinen Augen hebt sich keiner wirklich von dem anderen ab, was es mir schwer machte, der Handlung zu flogen. Erst weit nach der Hälfte des Buches gelang es mir, Schwachstellen in ihren Panzern zu erhaschen und Elias, Laia und den Blutgreif menschlicher werden zu lassen. Ihre Fehler machten sie erst zu etwas Besonderem, nicht ihre Stärken.
Mein Fazit
Krönender Abschluss mit Hindernissen. Bildgewaltige Erzählkunst, aber mit den Protagonisten kam ich nicht zurecht.