Brand, Kurt Utopische Welten 1
YAL, der Weltraumreporter
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»YAL, der Weltraumreporter« (Utopische Welten 1) von Brand, Kurt
Wir schrieben das Jahr 1963, da verlegte der Arthur Möwig Verlag in seiner TERRA Heftserie das erste von insgesamt 10 Abenteuern um Yal, den Weltraumreporter. Kurt Brand, damals auch noch in Diensten Perry Rhodan´s, des Erben des Universums, und noch vor seinen erfolgreichen Schöpfungen um die Crew des Raumschiffs Promet und Ren Rhark sollte, nachdem die Neuauflage seiner Leihbuchromane innerhalb der TERRA Reihe grossen Anklang gefunden hafte, weiteres Lesefutter für seine Fans liefern. Gesagt, getan, kreierte er den findigen Reporter der 1. Planetary Press Corporation, kurz PPC.
Anfang der 80er Jahre erlebte Yal seine Wiederauferstehung im Rahmen der Science Fiction Abenteuerreihe des Bastei-Lübbe Verlages. Allerdings kamen damals nur 6 der insgesamt 10 ehemaligen Hefte wieder heraus, so dass die von Heinz Mohlberg projektierte 5-bändige Ausgabe dem Leser erstmals nach fast 30 Jahren die gesamten Abenteuer unseres Protagonisten bis zum Jahr 2002 wieder zugänglich machen soll.
Yal gibt sich nicht mit Kleinigkeiten, oder Skandalen ab, nein wahrlich nicht Er hat den für Reporter so unschätzbaren Riecher, ein Gespür wo er bohren muss, wo etwas im Argen liegt. Um so mehr wurmt es ihn, dass er nach drei Fehlmeldungen, im Fachjargon Enten genannt, nun in der Konzernzentrale im Nachrichtensaal Schicht schieben muss, und nicht mehr als Weltraumreporter am Ort des Geschehens herumschnüffeln darf. Dies ändert sich erst, als er im Auftrag seines obersten Chefs Young, und mit Billigung der stellaren Abwehr auf die Spur eines Unsterblichen gesetzt wird. Erst steht er dem Thema ablehnend gegenüber, doch die Artefakte im streng abgesicherten, geheimen Museum des Ewigen “Ahasver” zeigen an, dass vielleicht doch ein Funken Wahrheit hinter den Mythen um den unsterblichen Wanderer zwischen den Sternen steckt. Als dann noch die Bevölkerung dreier ganzer Planeten sich plötzlich verwandelt ist guter Rat teuer - doch auf Yal´s Spürsinn kann man sich verlassen.
Im zweiten Abenteuer gilt es einen Mord aufzuklären - nur, dass das Mordopfer kurz nach der Tat scheinbar quicklebendig wieder unter uns weilt. Doch nicht genug damit, wird Yal der bei seiner Recherche auf ein gross angelegtes, ja planetenumfassendes Verbrechen stösst den Tätern so lästig, dass sie ihn kurzerhand auf eine never come back Tour in die Weiten der Galaxien schicken. Ungeschickt für diese nur, dass Yal mit Hilfe freundlicher Aliens die Rückkehr in die heimische Milchstrasse gelingt...
Die Werke Kurt Brands zeichneten sich immer durch eine zutiefst menschliche, sympathische Zeichnung seiner Helden aus. Yal ist hier keine Ausnahme. Nicht nur, dass er, für die damalige Zeit eher untypisch, Wein, Weib und Gesang mit Ausnahme des Letzteren nicht abgeneigt ist, weiss uns seine sprichwörtliche Schlitzohrigkeit, sein Witz aber auch sein Gespür wenn er einem Blut geleckt hat, nach wie vor zu faszinieren. Es gilt keine grossen Raumschlachten zu schlagen, Technikgetümmel oder Militärgerassel sucht man zum Glück vergebens. Brand interessierte sich immer mehr für das von ihm sorgfältig inszenierte Rätsel, dessen logische Auflösung unserer zum Ende der Lektüre harrte. Heinz Mohlberg hat bewusst darauf verzichtet, die Texte zu modernisieren oder dem Zeitgeschmack anzupassen. Erhalten blieb so ein Flair, das Nostalgiegefühlen Vorschub leistet. Frauen spielen in den damals verfassten Titeln kaum eine Rolle, und wenn dann als Lustobjekt oder allenfalls noch als Kaffeekocherin - als solches sind die Romane auch ein Zeitdokument. Um so erstaunlicher, und für den Verfasser sprechend, dass sich die Geschichten auch heute noch gut, flüssig und spannend lesen lassen. Als solches warten wir gespannt auf die weiteren Abenteuer um unseren Sternen bevollmächtigten Nachrichtenjäger.