Elboz, Stephen Nick 1
Der Sohn des Zauberers
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»Der Sohn des Zauberers« (Nick 1) von Elboz, Stephen
Im Gefolge der überaus erfolgreichen Fantasy Bücher für Kinder und Jugendliche – und ich meine hier nicht nur Harry Potter, sonder z.B. auch Kai Meyer´s Merle Trilogie – suchen die Verlage händeringend nach entsprechenden Texten. Auch der Fischer Taschenbuchverlag ist in seiner Hardcoverreihe „Schatzinsel“ fündig geworden.
In seinem heimatlichen England zählt Stephen Elboz zu den bekanntesten und beliebtesten Jugendbuchautoren. Vorliegender Roman ist der erste von bislang drei Romanen um den Zauberersohn Nick Stixby und den königlichen Enkel Harry. Wieder einmal geht es um den altbekannten Kampf des Guten gegen das Böse. Letzteres wird durch den Wissenschaftler Stafford Sparks personifiziert, der alle Magie am liebsten durch Elektrizität ersetzen möchte. Sparks hat sich das Ohr der Königin geliehen, und Nick´s Vater, der königliche Arzt und magische Berater verliert zusehends an Einfluss. Doch dann kommt Nick einem Verbrechen auf die Spur – der brave Sparks plant nichts anderes, als die Bank von England zu berauben.
Mit Stephen Elbolz hat der Verlag einen sicheren Treffer gelandet. In einem Stil verfasst, der mich doch arg an Rowling erinnert präsentiert sich dem Leser eine ganz nette Geschichte. Im viktorianischen England angesiedelt, in dem Magie zum Alltag gehört, und mit netten Einfällen garniert, liest sich das Buch recht flott und flüssig. Es gibt lebendige Gargoyles, die die St. Paul´s Kathedrale bewachen, wir lernen ein Volk kennen, das verborgen im Untergrund der Metropole lebt, fliegende Teppiche und Besen bevölkern die Lüfte neben den Zeppelinen und Ballons der Normalsterblichen. Die Mixtur stimmt, nur ein wenig fehlte mir das Unverwechselbare, das Besondere an diesem Roman. Die Handlung ist nicht ungeschickt ausgedacht, verspricht sie doch Spannung und Aufregung sowie letztlich den erwarteten Triumph.
Zu sehr aber schielte der Autor meines Erachtens auf den kommerziellen Erfolg. Die erfolgsgewohnten Ingredienzien gut vermischt, einmal mächtig durchgeschüttelt, und schon war ein Bestseller in der Nachfolge der Potter-Mania fertig. Zu undeutlich blieb mir dabei die Hauptperson, der junge Nick, zu diffus auch die anderen auftretenden Personen – genau hier trennt sich dann auch die Spreu vom Weizen. Was bei Rowling eben deshalb so viel Anklang fand, weil sie wirklich faszinierende Personen zu kreieren weiss, das bleibt bei Elboz in diesem Roman zumindest zu undeutlich um wirklich überzeugen zu können.