Heid, Peter Battletech 52
Phoenix
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»Phoenix« (Battletech 52) von Heid, Peter
Verbände des lyranischen Commonwealth versuchen den Planeten Amity zu erobern um an Baupläne für einen neuen Battlemech heranzukommen. Das einzige was sie davon abhält ist die Söldnertruppe Mad Jumpin’ Jacks, die verbissen den Planeten verteidigt. Der Kommandant der Söldnereinheit Jack Anderson ist ein alter gerissener Fuchs und schafft es tatsächlich, fast alle Mechverbände der LCS zu vernichten und verliert dabei nur einen Mann. Bei einer Siegesfeier jedoch beleidigt Jack den einflussreichen Politiker Tores Thornten, und dieser unternimmt alles um die Jacks zu vernichten. Als die LCS schließlich die 10’e Lyranische Garde als Entsatz für die angeschlagenen Truppen schickt, müssen die Jacks als erster gegen die LCS antreten. Als Ersatz für den verlorenen Mann wird der junge Mechkrieger Jason Boise zu den Jacks geschickt. Wie sich herausstellt ist Jason der Adoptivsohn von Thornten, aber trotz aller Widrigkeiten gelingt es ihm, in die Truppe integriert zu werden. Als eine Falle von Thornten zuschnappt wird bei einem anschließenden Handgemenge Jack Anderson von Tores Thornten ermordet. Die neue Anführerin der Jack ist Lhiannon Potter und nach mehreren Differenzen stellt sie sich mit den restlichen Jacks gegen die Auftraggeber von Amity. Daraufhin schickt Thornten seine private Kompanie Battlemechs und nur in einem nervenaufreibenden Guerillakrieg besiegen die Jacks Thorntens Kompanie. Als sich die inzwischen auf sechs Mechs geschrumpften Jacks wieder in Ihrer eigenen Basis sammeln, bekommen sie von den LCS ein fast schon unwiderstehliches Angebot. Sie sollten mit Ihrer Erfahrung im Bergkamp mithelfen die letzte Bastion der Verbände von Amity zu stürmen, und dafür bekämen sie einen Kontrakt mit den LCS und genug Geld um die Einheit wieder aufzubauen. Die Jacks nehmen an und der anschließende Kampf ist zwar heftig aber nur von kurzer Dauer. Tores Thornten wird gefangen genommen und es stellt sich heraus, dass es die Mechbaupläne nie gegeben hat. Thornten hatte den Lyranern um viel Geld Informationen verkauft, die absolut nichts Wert waren, damit sich um diese angeblichen Baupläne eine Bedrohung entwickelt und die oberste Führung der Liga freier Welten gezwungen gewesen wäre ein komplettes Regiment auf Amity zu stationieren. Denn mit einem Regiment auf seinem Planeten hat man auch eine gewaltige Macht im Rücken und man hätte sich politisch gesehen einiges an Freiheiten herausnehmen können. Und von dem Geld, das er von den Lyranern bekommen hatte, war seine private Battlemechkompanie finanziert worden. Als ein Agent des Geheimdienstes der Liga der freien Welten dies mit anhörte gelang es diesem Thornten wegen Hochverrats zu erschießen. Die Jacks benannten sich in Phoenix um, und bekamen tatsächlich den versprochenen Kontrakt und das Geld für den Wiederaufbau. 20 Jahre später kämpften dann Lhiannon und Jason gegen die Clans als bei einem erbitterten Mechgefecht Jason dermaßen schwer verletzt wurde, dass er kurz darauf seinen Verletzungen erlag.
Die Geschichte ist nicht schlecht erzählt. Auch wenn der nötige Tiefgang leider wieder einmal gefehlt hat. Die Battlemechkämpfe waren gut beschrieben. Was man bei den Charakteren leider ziemlich vermisst hat. Mehr als die Hälfte des Buches ist nur mit Kämpfen gefüllt, und da blieb leider kein Platz mehr für die Hauptdarsteller. So ist es dann auch leider der Fall, dass man sich mit keiner der handelnden Personen wirklich identifizieren kann. Und auch wenn die Kämpfe gut beschrieben sind, kann dieses Buch für einen Fan von Battletech eigentlich nur unbefriedigend sein. Die Geschichte ist völlig aus dem Zusammenhang mit den vorhergehenden Bänden gerissen, und dann spielt der Roman nicht einmal in der laufenden Zeitlinie. Auch der Erzählstil ist nicht das, was man sich unbedingt erwartet. Seit dem Abgang der großen Battletech-Autoren wie Michael A. Stackpole und William H. Keith jr. hat man die Erwartungen sowieso schon zurückgeschraubt, aber das jetzt nicht einmal mehr die Zeitlinie eingehalten wird, das tut weh. Meiner Meinung nach ist diese Geschichte eher in die Mechwarrior-Reihe zu integrieren, als in den laufenden Zyklus, aber dies ist eher ein Fehler des Verlages als vom Autor. Vor allem, weil wir in der nächsten Zeit nur mehr mit sehr wenig Nachschub rechnen können, da FASA bankrott ist. Die Rechte wurden zwar von WIZKIDZ aufgekauft und es wird daran gearbeitet, ein neues Battletech-Universum zu erschaffen, und FANPRO hat die Rechte, die alte Timeline von Battletech weiterzuentwickeln, nur wird es noch einige Zeit dauern, bis beide Konzerne die nötigen Exposees und Autoren beieinander haben.
Mit der Beurteilung tue ich mir wirklich schwer. Als Fan von Battletech ist man froh, dass man überhaupt noch Lesestoff aus dem Battletech-Universum bekommt. Aber andererseits bin ich relativ enttäuscht, dass es nicht die Fortsetzung der laufenden Handlung war, die man sich erhofft hat. Für die Geschichte selbst, gebe ich dem Buch 5 Punkte, denn es wird ja das Buch und nicht der Gesamtrahmen beurteilt. Sollte ich allerdings für den auch eine Beurteilung abgeben dürfen, dann sind das magere 3 Punkte. Absolut kein muss für einen Fan von Battletech, außer er will seine Sammlung komplett halten, so wie ich.