Kneifel, Hanns
Der Gesandte des Kalifen
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»Der Gesandte des Kalifen« von Kneifel, Hanns
Hanns Kneifel gehört zu den grossen Namen der utopisch-phantatsischen Literatur in Deutschland. Die Leser Perry Rhodan's kennen und schätzen seine Fabulierkunst, die Erlebnisse des weisshaarigen Arkoniden Atlan wären ohne seine Zeitabenteuer um vieles weniger faszinierend. Mehr noch, die Raumpatrouille, das Raumschiff Orion verdankt seine literarische Ausgabe seiner Schreibmaschinentastatur.
In den letzten Jahren hat er sich auch als Verfasser historischer Abenteuerromane einen guten Namen gemacht. Seine Werke erfreuen sich der Hardcoverweihen, ein Markt für Kneifel'sches Garn ist offensichtlich vorhanden.
Im Heyne Verlag legte er bereits Mitte letzten Jahres diesen voluminösen, recht klein gesetzten Roman vor.
Er berichtet und in sehr stimmungsvollen und wie üblich gut recherchierten Bildern vom Leben und den Reisen des es-Sindibad, genannt Sindb´a`d der Seefahrer. Vom Kalifen von Bagdad beauftragt versucht ein alter persischer Gelehrter durch Zeitzeugen, Geschichtenerzähler und Aufzeichnungen dem rätselhaften Abenteurer auf die Spur zu kommen.
Viele der in diesem Buch geschilderten phantastischen Geschehnisse sind uns durch diverse, mehr oder minder gelungen Verfilmungen bekannt. Kneifel versteht es aber viel deutlicher und überzeugender als die Leinwandadaptionen uns den besonderen Flair des Orients zu vermitteln. Zu Beginn des Romans ist das fast noch ein wenig störend - die ungewohnten Namen, die uns nicht geläufigen Handlungsweisen und Tagesabläufe der Muslime wirken zunächst ein wenig verwirrend, sind gewöhnungsbedürftig. Die faszinierende bunter Welt des Orients erschliesst sich uns erst mit der Zeit. Hat der Leser aber dieses Sitzfleisch sich in das Werke einzulesen und einzufinden, dann wird er mit einer stimmungsvoll und überzeugend geschilderten ungewöhnlichen Welt voller phantastischer Abenteuer verzaubert.