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Lukas, Leo

Shadowrun 41
Wiener Blei

  • Autor:Lukas, Leo
  • Titel: Wiener Blei
  • Serie:Shadowrun 41
  • Genre:SF
  • Einband:Taschenbuch
  • Verlag:Heyne
  • Datum:00 -
  • Preis:15.55 DM

 
»Wiener Blei« (Shadowrun 41) von Lukas, Leo


Besprochen von:
 
Andreas Marchhart
Deine Wertung:
(3.5)

 
 
Der ehemalige Runner und Magier Donner ist mit den Jahren von einer großen Nummer zu einer kümmerlichen Figur verkommen, dem nur sein Freund Pepi, ein junger und etwas seltsamer Ork, der außerdem nicht magisch beeinflussbar ist, beisteht. Eines Tages legt sich Donner mit dem Samurai Superfritz an, was ihn fast das Leben kostet. Nur mit letzter Mühe kann Pepi den alten Donner aus dem Donaukanal wieder herausholen und wiederbeleben. Als Donner wieder zu sich kommt, beschließt er, endlich mit dem Saufen aufzuhören und es Superfritz heimzuzahlen. Deshalb beginnt für Donner und Pepi eine Jagd nach Superfritz, die sie zuerst durch Wien und anschließend, unter der Mithilfe von vielen alten Bekannten von Donner, in die Alpen führt. Unterwegs bekommen Donner und Pepi allerdings Wind davon, dass die Söldnertruppe „Schweizer Garde“, der sich Superfritz angeschlossen hat, versuchen wird, die Wasserversorgung von Wien zu manipulieren und mit dem neuen Element „Wiener Blei“ zu verseuchen. Mit dem „Wiener Blei“ soll die Überalterung von Wien reduziert werden, indem alle Wesen, die von dem Wasser trinken, eine um 20 % geringere Lebenserwartung haben. Und damit beginnt für Donner und Pepi nicht nur ein Kampf gegen den Superfritz, sondern gleich gegen eine ganze Söldnereinheit, deren Auftraggeberin noch dazu die Geliebte und Schülerin von Donner war, als er noch zu den ganz Großen gehörte. Bei den Quellen am Hochschwab, wo die zweite Wiener Hochquellwasserleitung beginnt, kommt es dann zu einem furiosen Finale, welches sowohl für den alten Donner, seiner ehemaligen Schülerin und auch für Superfritz das Ende bedeutet.

Dem österreichischen Schriftsteller, Theaterautor und Kabarettisten Leo Lukas ist es gelungen, eine kurzweilige Geschichte im Shadowrun - Universum zu schreiben. Außer der Spannung ist es ihm auch gelungen, viel Witz und Zynismus einfließen zu lassen. Vor allem nimmt er die bestehende Situation in Österreich kräftig aufs Korn. Ob es nun reale Konzerne oder bestehende mit anderem Namen sind, man kennt sie ganz einfach sofort. Vor allem wenn man ein Wiener bzw. Österreicher ist (wie meine Wenigkeit). Auch vor der Kirche macht er keinen Halt. Es bekommen halt alle „sogenannten österreichischen Institutionen“ ihr Fett ab. Bei der Detailtreue kann man ihm ebenfalls keine Vorwürfe machen. Nicht einmal auf die verschiedenen Dialekte, die in Österreich gesprochen werden, wurde vergessen. Auch wenn sich die Lektoren beim Heyne Verlag, anscheinend etwas schwer mit der Umsetzung taten. Insofern war es ein großer Spaß, mal einen Roman zu lesen, der in meiner Heimatstadt und deren Umgebung spielt, nur halt rund 60 Jahre in der Zukunft im Shadowrun-Universum. Obwohl ich sehr skeptisch war, was das Genre angeht, Fantasy mit Cyberpunk-SF gemischt ist nicht jedermanns Sache, hat mir dieser Roman wirklich gut gefallen. Schade finde ich allerdings, dass ich die ganze Zeit das Gefühl hatte, dass die Handlung eigentlich nur oberflächlich dahinplätscherte, denn ein wenig mehr Tiefe hätte dieser Roman schon vertragen. Sowohl bei der Handlung als auch bei den Personen.

Ich habe lange über die Bewertung dieses Buches nachgedacht, aber ich finde, dass der Lesespaß den fehlenden Tiefgang bei weitem übertrifft und deshalb gebe ich dem Buch 7 von 10 möglichen Punkten.

Deutschen Lesern, die vielleicht Probleme mit dem wiener Dialekt haben, empfehle ich die Site "www.janko.at/Wienerisch/index.htm", wo die meisten Begriffe übersetzt werden.
 


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