Peters, Sandra / Meyer, Lars
Der vergessene Feind
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»Der vergessene Feind« von Peters, Sandra / Meyer, Lars
Der kleine, kaum bekannte Asaro Verlag hat in seinem Katalog einen überschaubaren, aber feinen Bestand an phantastischer Literatur. Neben Weird Fiction Titeln räumt man im Verlag auch der High Fantasy Raum ein. Noch vor Florian Wendland´s „Walgret, Die Waffen der Götter“ erschien der wohltuend dünne Roman von Sandra Peters und Lars Meyer.
Um was geht es? Die beiden Autoren bleiben ihren Vorbildern verhaftet. Einst gab es im Kreis der allmächtigen Gottheiten einen Gott, der nicht mit einem Teil der Macht allein zufrieden war, sondern mehr, alle Macht wollte. Er wurde niedergeworfen und verbannt. Doch eine uralte Beschwörung vermag ihn aus seinem Martyrium zu befreien. Er findet willfähige schwarze Magier, die bereit sind, für ihn zu morden. Die Hauptstadt des Reiches wird in der Folge von bestialischen Morden heimgesucht. Am Tatort finden die Ordnungskräfte grausam hingeschlachtete Opfer und eine Zeichnung, die die Gottheit des Opfers verhöhnt. Immer aber fehlt auch ein spurlos Entführter. Wir begleiten das ermittelnde Duo aus dem Hauptmann Voltan und einer hübschen Meisterdiebin, Zharana genannt. Ihre Nachforschungen führen sie auf die Spur des Täters, doch nicht nur Schläger und Mörder stellen sich ihnen entgegen, Dämonen und grausame Magier trachten ihnen nach dem Leben, auch die wachsende Zuneigung zueinander birgt ihre Tücken.
Schauen wir uns zunächst einmal die zugrundeliegende Story an, so birgt diese keine Überraschungen. Wir haben
vergleichbare Plots schon oft präsentiert bekommen.
Was hat mir nun an diesem Buch gefallen bzw. was fand ich nicht so gelungen? Fangen wir mit Letzterem an, die Darstellung der dämonischen Attentäter und ihrer Drahtzieher wirkte auf mich nicht eben überzeugend. Da wird einer der Schergen drei- viermal mit der Aufgabe betraut, unsere Heidin aus dem Weg zu räumen. Nach jedem Fehlschlag wird diesem eine weitere, absolut letzte Chance eingeräumt - so handeln die Mächte der Finsternis nicht. Diese sind unerbittliche Feinde, verfolgen jeden blamable Misserfolg eigentlich gnadenlos.
Der Roman bietet aber auch erfolgversprechende, positive Aspekte. Die relative Kürze des Buches zwang die Autoren sich kurz zu fassen, etwas, das viele ihre bekannteren Kollegen gut zu Gesicht stände, wenn auch manchmal die Zeichnung der Personen, mit Ausnahme der Protagonisten, darunter zu leiden hatte. Auch ihre Hauptpersonen sind geschickt gewählt. Das so ungleiche Paar des karrierebewussten, tüchtigen Ordnungshüters und der cleveren Meisterdiebin birgt seinen ganz eigenen Reiz. Ihre naturgegebene, berufsbedingte Feindschaft die zu Animositäten und Neckereien führt geht langsam, fast unmerklich in eine Liebelei über, die ihr erfolgreiches Zusammenwirken beeinträchtigt.
Dem Autorengespann gelingt es uns diese beiden Gestalten ans Herz wachsen zu lassen. Jede der Beiden ist für sich betrachtet sympathisch dargestellt, ihr Aufeinandertreffen wirkt wie ein explosives Gemisch, so dass die Handlung einen zusätzlichen Kick bekommt.
Für einen Erstlingsroman bietet das Buch kurzweilige, abenteuerliche Unterhaltung, die uns gespannt auf die mögliche Fortsetzung warten lässt.