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Jasper T. Scott

Dark Space, Band 2
Dark Space: Der unsichtbare Krieg

  • Autor:Jasper T. Scott
  • Titel: Dark Space: Der unsichtbare Krieg
  • Serie:Dark Space, Band 2
  • Genre:Fantasy
  • Einband:Taschenbuch
  • Verlag:Piper
  • Datum:01 September 2016
  • Preis:8,99 EUR

 
»Dark Space: Der unsichtbare Krieg« (Dark Space, Band 2) von Jasper T. Scott


Besprochen von:
 
Flavius
Deine Wertung:
(3)

 
 
Der Gangster Alec Brondi hat sich nach hartem Kampf in den Besitz der Valiant gebracht. Jenes Schiffes, das von Overlord Dominic befehligt wurde und quasi den letzten Trumpf der terranischen Flotte im Dark Space darstellte. Nachdem sich der Overlord als der verschollen geglaubte Sohn von Ethan Ortane herausstellte, können Vater und Sohn endlich ihr Wiedersehen feiern. Auf Wunsch von Atton, übernimmt nun Ethan die Rolle des Overlords. Und dieser hat eine schwere Aufgabe vor sich, denn die Defiant, ihr momentanes Kommandoschiff, befindet sich nicht mehr im Dark Space, sondern in dem von den Sythianern kontrollierten Normalraum.

Um zu den Resten der terranischen Flotte ausserhalb des Dark Space zu gelangen, muss die Defiant von System zu System springen, immer in Gefahr von den Sythianern entdeckt zu werden. Die Lage wäre ausichtslos, würde sich nicht ein Gor an Bord der Defiant befinden. Ein Mitglied jener Sklavenrasse, die sich auf die Seite der Menschheit geschlagen hat und nun gegen ihre einstigen Herren, den Sythianern, kämpft.

Die Gor sind telepathisch begabt und können die Anwesenheit der Sythianer mental erfassen. Jedoch nützen auch die telepathischen Fähigkeiten nicht viel, wenn man auf eine geschickt gestellte Falle zufliegt. Und als ob das noch nicht genug Probleme bereitet, wird auch noch die falsche Identität des Overlords von der Besatzung der Defiant entdeckt und Ethan als Hochstapler enttarnt.

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Tja, was soll man zu dem Buch schreiben? Für mich ist es eigentlich eine große Enttäuschung. Nachdem sich der erste Band stellenweise als dröge Kost entpuppte, jedoch aufgrund des fulminanten Endes aber zumindest eine gewisse Erwartung bezüglich des zweiten aufkommen ließ, läuft auch in Dark Space: Der unsichtbare Krieg (OT: Dark Space – The invisible war) alles wieder nach Schema F.

Man kann dem Autor noch nicht einmal vorwerfen, dass nicht genug Abwechslung vorhanden wäre oder es dem Werk an Action fehlt. Raumschlachten gibt es zuhauf. Auch die Erzählperspektive wechselt sich kontinuierlich ab. Mal ist man an Bord der Valiant und erlebt mit, wie sich Brondi und seine Leute gegen den an Bord befindlichen Gor zur Wehr setzen müssen, dann wieder ist man an Bord der Defiant, die versucht sich von System zu System zu hangeln oder man macht einen kleinen Zeitsprung in die Vergangenheit und zurück ins Rokasystem, in dem sich Ehtans Frau Destra und ihr Sohn Atton der Sythianer erwehren müssen.

Das alles liest sich durchaus flott und interessant, aber irgendwie kommt da einfach keine Freude bei mir auf, denn die Gesamtentwicklung der Reihe macht keine wirklichen Fortschritte. Die Abenteuer von Destra und ihrem Sohn, der Kampf Brondis gegen den Gor, das alles trägt nichts zur Weiterentwicklung bei. Selbst die Defiant schafft gerade mal anderthalb Sprünge im Normalraum, bevor sie irgendwo im Weltraum strandet. Genau genommen, ist man am Ende des Buches so weit wie auch schon am Anfang. Das ist fast so, als wenn man einen Marathon laufen will, aber über die ersten zwanzig Meter nicht hinauskommt, weil man ständig auf der Stelle tritt.

Ebenso ermüdend ist es, wenn man das Gefühl hat, hier lediglich eine leicht veränderte Battlestar Galactica Geschichte vorgesetzt zu bekommen. Waren die Ähnlichkeiten im ersten Band noch schwach zu erkennen, bekommt man sie im zweiten Band schon regelrecht eingeprügelt. Die Beziehung zwischen Ethan (Kommandant) und seinem Sohn Atton (Pilot) is die gleiche wie auch zwischen Adama (Kommandant) und seinem Sohn Apollo (Pilot). Und das Äquivalent von Starbuck (Pilotin) finden wir in Alara (Pilotin) wieder. Selbst die Startröhren und das Starprozedere auf der Galactica sind auf der Defiant anzufinden – und das sind nur die offensichtlichsten Beispiele, es gäbe noch genug andere. Auf Dauer nervt das nur noch. Möglicherweise ist das auch der Grund, warum das Buch bei mir schon fast ein wenig in Ungnade gefallen ist.

Einen großen Teil der Geschichte nimmt das Geschehen um die gechipte Alara ein. Auch hier kann man nur sagen, dass es für die Handlung absolut unwesentlich ist. Wieso der Autor ihr soviel Raum widmet bleibt für mich ein Rätsel. Ebenfalls sehr schwach gelöst ist die Aufdeckung der wahren Identität des Overlords gegenüber Brondi. Praktisch, wenn dieser nicht nur eine zweite Holohaut findet, sondern die Geschichte, die eigentlich höchser Geheimhaltung unterliegen sollte, bequem auf dem Computer in allen Einzelheiten nachlesen kann. Das wirkt alles nicht besonders gut durchdacht und stellenweise an den Haaren herbeigezogen. Auch wirft es die Frage auf, warum es gegen solch eine Technologie wie die Holohaut keine wirkungsvollen technischen Abwehrmaßnahmen gibt. Wie man solch eine Technologie missbrauchen kann, sieht man bei Ethans ersten Besuch auf der Valiant oder halt bei dem Overlord. Will man immer erst einen langwierigen Alterungstest duchführen und dabei kostbare Zeit verschwenden? Für mich unverständlich.

Scotts Hauptcharaktere wirken auf mich weiterhin eindimensional und flach. Ihnen fehlt es einfach an Tiefe, sie handeln zu klischeehaft und können mich auch in ihren neuen Rollen nicht überzeugen. Auch das Auftauchen der Gor, von dem ich mir viel versprochen hatte, ist nicht wirklich gelungen. Scott bemüht sich zwar sie als geheimnisvoll und unheimlich darzustellen, aber auch das misslingt. Ihre telepathischen Gaben nerven mich ehrlich gesagt jetzt schon und ich frage mich bereits, warum nicht die Gor die Sythianer versklavt haben, scheinen sie doch wahre Kämpfernaturen zu sein.

Fazit
Die als Bestsellerserie aus den USA angepriesene Reihe kann für mich leider nicht halten was sie verspricht. Es ist eine relativ lahme und zähe Reihe, die nur das bringt, was vor ihr schon unzählige andere Reihen gebracht haben (und das sogar teilweise erheblich besser). Die Geschichte kann mich leider nicht wirklich fesseln oder gar begeistern. Als Reinfall kann ich sie aber auch nicht sehen, denn dafür ist sie dann wieder doch zu solide geschrieben, und wer weiß, was der dritte Band noch so bieten wird. Für mich ein typisches: Kann man gelesen haben, muss man aber nicht.
 


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