Lumley, Brian Dark Fantasy
Dreamland 1
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»Dreamland 1« (Dark Fantasy) von Lumley, Brian
Brian Lumley wurde von den deutschsprachigen Verlagen Jahrelang sträflichst vernachlässigt. Dies änderte sich erst, als Frank Festa, damals noch als verantwortlicher Redakteur des Blitz Verlages, Lumley´s bekannteste Reihe NECROSCOPE für eine deutsche Veröffentlichung nachfragte. Damit begann der Siegeszug Lumley´s auch bei uns. Den Verlagsangaben nach plant der Festa Verlag, nach und nach alle Bücher des Engländers zu veröffentlichen. Nach NECROSCOPE macht nun der vierbändige DREAM LAND Zyklus den Anfang.
Der Autor entführt uns, wie der Titel schon sagt, in das Reich des Traumes. Ein Traumreich aber, das sich zumindest von meinen Träumen doch sehr unterscheidet. DREAMLAND ist eine Fantasy-Welt, die von Träumen und Albträumen geschaffen wurde. Götter und Götzen herrschen, Magier verbreiten mit ihren dunklen Beschwörungen Angst und Schrecken. In dieser düsteren, gefährlichen Welt präsentiert uns der Autor sein Hauptpersonen-Duo.
David Hero, im wahren Leben ein Maler und der Traumforscher Eldin, genannt der Wanderer durchstreifen nach einem Autounfall scheinbar dauerhaft die Lande. Sie halten sich mit Diebstählen und Gaunereien über Wasser. Während David als junger, kraftstrotzender Mann dem typischen Bild eines Helden entspricht, leidet Eldin unter einer schweren, ihn langsam aufzehrenden Lungenkrankheit. Trotzdem machen sie sich auf, einem alternden Priester seinen Zauberstab abzunehmen. Doch was sich bei ihrer Verpflichtung in der Taverne so einfach anhörte, das birgt grosse Gefahren in sich. Die Gottheit, der der Priester dient ist einer der grossen Alten, deren Meister Cthulhu auch seinen dunklen Einfluss im Reich verbreitet. Unsere Beiden befreien ein junge Frau, und es gelingt ihnen den Stab zu ergattern. Doch statt des erhofften Reichtums finden sie sich anschliessend im Auftrag der ERSTEN auf der Suche nach den verschollenen zwei weiteren Zauberstäben eben jener ersten Rasse der ERSTEN.
Salopp formuliert kann man die Erzählung als „Lovecraft meets Fritz Leiber und Jack Vance“ umschreiben - ohne ihr damit aber letztlich gerecht zu werden. Ich habe die ersten Bände der NECROSCOPE Reihe gelesen, und war von diesen zwar angetan, aber nicht begeistert. In diesem Band aber hat mich der Autor begeistert. Was Lumley uns anbietet, das sieht zunächst nach einer der gewohnten Fantasy-Welten aus. Unsere sympathisch gezeichnete Helden brechen auf, mit Mut und Witz ihr Glück zu machen. Doch dann hinterfüttert der Autor diese Handlung geschickt mit der düsteren Kraft des Cthulhu-Mythos. Was sich zunächst wie ein übliches Fantasy-Setting darbietet, das bekommt einen düsteren, bedrohlichen Hintergrund.
In den relativ wenigen Seiten des ersten Romans der Tetralogie besticht der Autor mit einem Ideenreichtum, um den ihn andere, weniger talentierte Kollegen beneiden. Die Queste führt unser Triumvirat durch eine plastisch dargestellte im wahrsten Sinne des Wortes phantastische Landschaft. Wir begegnen, zusammen mit unseren Protagonisten, einem Vampirdschungel, lebenden intelligenten Bäumen, die sich mittels riesigen fliegenden Blättern fortpflanzen oder termitenähnlichen Humanoiden. Nun mag so mancher unbedarfte Leser von dem Titel DREAMLAND in die Irre geleitet werden, und meinen, dass er es mit abgehobenen und verschrobenen Träumen zu tun bekommt. Weit gefehlt! Der Autor legt uns eine spannende Abenteuer-Queste vor.
Durchaus erwähnenswert ist auch die in meinen Augen sehr gelungene äussere Gestaltung des Bandes. Das Originaltitelbild von Babbarammdass wird durch die rot marmorierte Seite mit dem Titelschriftzug erst so richtig zur Geltung gebracht.
Der Roman macht Appetit auf mehr - viel mehr. Nun heisst es also ungeduldig abwarten bis zum Sommer, bis der nächste Teil vorgelegt wird.